Was Ghostface Killah an der heutigen Rap-Generation besonders stört

Wu-Tang Clan-Legende Ghostface Killah fühlt manche Entwicklungen im aktuellen Rap überhaupt nicht. Der New Yorker glaubt, dass die Kunst des Storytellings verloren geht. Mit Kritik daran hält sich Ghostface Killah in einem Interview mit dem Rolling Stone nicht zurück. Der US-Rapper nimmt zudem gleich das gesamte Game ins Visier.

Ghostface Killah vermisst Storys & sieht zu viele Copycats

Aus der Perspektive von Ghostface Killah ist Storytelling im US-Rap heutzutage kaum noch präsent. Am ehesten würden noch Nas, Slick Rick, Raekwon und GZA diese Schiene bedienen. Allesamt keine Rapper, die eine neue Ära prägen werden.

"Ich höre keine N****s mehr, die Geschichten erzählen."

Ghostface Killah nehme gegenwärtig vor allem "normale Raps" wahr. Bedeutet für ihn: "Bei dieser neuen Generation dreht sich alles um Clubs. Eine Menge P*ssys werden gef*ckt und so." Als etwa Lil' Kim darüber rappte, sei dies zumindest "gangsta" gewesen. Die Lauryn Hills hingegen hätten sich verabschiedet. Heutzutage sei dem Wu-Tang-Member diese "'Leck meinen Arsch'-, 'Mein Arschloch ist braun'-Scheiße" einfach "zu viel".

Die US-Ikone erkennt jedoch an, dass Zeiten sich ändern. Ghostface Killahs Generation habe darüber gerappt, dass man Joints im Alter von 16 geraucht habe. Heute würde es sich um Pillen und Lean drehen. Trotz einer gewissen Überschneidung (beim Thema Drogen) kann Ghostface Killah hier keine Fortführung des Stils seiner Ära erkennen:

"Zumindest hatten wir Substanz in unserer Musik. Jetzt ist alles gleich. Wir sind die Art von N****s, die darüber reimen können, dass einem ein Augapfel aus dem Gesicht fällt und die Polizei ihn aufhebt und in eine Plastiktüte steckt. Diese N****s können das nicht."

Anerkennend stellt Ghostface Killah jedoch fest, dass "diese Kids" ein Gespür für Melodien besitzen. Er möge beispielsweise Lil Baby und A Boogie Wit Da Hoodie. Dieser melodische Rap-Ansatz habe das ganze Game verändert. Was beim 54-Jährigen noch einmal zu grundlegenden Fragen führt. Er kann nicht nachvollziehen, warum Rap-Artists nicht versuchen, einen eigenen Stil herauszubilden.

"Manchmal gibt es all diese anderen W*chser, die N****s biten, und alle klingen gleich. Warum musst du wie er klingen? Warum musst du wie Lil Baby klingen? Warum musst du wie dieser N***a klingen? Warum machst du nicht einfach deinen eigenen Scheiß?"

Wie Ghostface Killah 2024 klingen möchte, hat er jüngst auf seinem neuen Album "Set The Tone" demonstriert. Zusammen mit Nas gab es vorab den Track "Scar Tissue".

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