"So gut werd' ich nie": Warum Eminem fast mit dem Rappen aufgehört hätte

Hiphop feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum! Zu diesem feierlichen Anlass hat die New York Times mit 50 einflussreichen Stimmen aus der Szene über die Kultur gesprochen. Eminem - der im letzten Jahr sein eigenes 50. Jubiläum gefeiert hat - ist einer davon. Er erzählt von seinen Anfängen als Rapper und geht dabei auf die Künstler ein, die ihn fast dazu gebracht hätten, Stift und Papier doch wieder beiseite zu legen.

Eminem hielt Naughty By Nature & Nas für zu talentiert

Im Gespräch mit der New York Times schildert Eminem seine ersten Berührungspunkte mit der Hiphop-Kultur. Dass er sich überhaupt ans Rappen herangewagt hat, haben wir demnach zu großen Teilen seinem Onkel Ronnie zu verdanken. Der hat dem jungen Marshall nämlich schon früh ein paar Breakdance-Moves beigebracht und Songs wie "Reckless" von Ice-T vorgespielt, was in Em die Liebe für Hiphop geweckt hat.

Von hier an hat er die Entwicklung des Genres aufmerksam und eigenständig beobachtet. Dabei haben sich bei ihm viele Lieblings-Rapper herauskristallisiert, die das Game seiner Meinung nach immer wieder "aufs nächste Level" gehoben hätten. 

Zuerst sei LL Cool J seine absolute Nummer Eins gewesen. Sein erster Rap, den Eminem ungefähr im Alter von 12 Jahren geschrieben hat, sei deshalb nichts anderes als ein "kompletter Bite" des "Mama Said Knock You Out"-Rappers gewesen. Danach haben Namen wie Run-D.M.C, Rakim oder Kool G Rap die Szene betreten, die Em offenbar nachhaltig beeindruckt haben. 

"Ich habe die Konzeption und Entwicklung [von Hiphop] mitverfolgt. Damals haben alle versucht, sich gegenseitig zu überbieten."

Gerade die Reimkunst sei für Em sehr faszinierend gewesen – frei nach dem Motto: "Je mehr Silben, desto besser". Als Naughty By Nature in den frühen 90ern dann aber ihr selbstbetiteltes Album gedroppt haben, schien der damals nicht mal 20 Jahre alte Eminem ziemlich eingeschüchtert gewesen zu sein.

Gerade die Reime von Treach seien auf dem Album seiner Meinung nach so gut gewesen, dass er allein seinetwegen in eine schwere Schreibblockade gefallen sei. "So gut werd' ich nie sein, ich sollte einfach aufhören", dachte sich der gleichzeitig begeisterte wie deprimierte Eminem damals. Für ihn war Treach der "beste Rapper aller Zeiten" und ein "Sche*ßkerl" zur selben Zeit.

Ganz ähnlich sei das bei Nas gewesen. Bis heute kenne er sein Debütalbum "Illmatic" von vorne bis hinten auswendig. Gleichzeitig habe ihn das Werk damals ebenfalls in eine Krise voller Selbstzweifel gestürzt.

Eminem hat nicht aufgegeben – glücklicherweise!

Heute können wir also von Glück sprechen, dass Em sich durch andere Talente nicht langfristig hat demotivieren lassen. Über die Battle-Szene hat er sich im Laufe der 90er einen Namen als Rapper machen können. Der Rest ist Geschichte.

Für viele bleibt Eminem bis heute einer der, wenn nicht sogar der beste Rapper aller Zeiten, der womöglich selbst schon den einen oder anderen Nachwuchskünstler in eine Existenzkrise befördert hat. Es gibt aber andere Rapper, die seiner Meinung nach noch besser sind als er selbst:

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