UPDATE vom 16. Januar:
Drake selbst hat auf die Statements von Yasiin Bey (aka Mos Def) in seiner Insta-Story reagiert. Dort verweist der Kanadier auf ein Video, in welchem Method Man über Hiphop sagt: "Es ist eine Kultur. Es ist eine Lebensart, es ist die Art, wie man sich kleidet, die Art, wie man spricht, die Art, wie man geht. Es ist Breakdance, die Reime, die Bühnenshow." Dazu schreibt Drake sinngemäß in Anspielung auf Mos Defs Track "Umi Says": "Was hat Umi noch mal gesagt? Lass mich scheinen, King, mach' jetzt keinen Rückzieher"
Original-Meldung vom 16. Januar:
Bei Yasiin Bey (aka Mos Def) kann Drake nicht punkten. Zumindest, wenn es die eine Hälfte von Black Star aus einer Hiphop-Sicht betrachtet. Der US-Rapveteran hält die Songs des 6ix Gods überwiegend für Pop. Das erklärt er im Rahmen des Podcasts "The Cutting Room Floor". Immerhin erkennt Yasiin Bey eine spezielle Umgebung, in die sich Drakes Output hervorragend einfügen würde.
Yasiin Bey findet Drakes Musik passt zum Shoppen
Wieso spricht Yasiin Bey plötzlich über Drake? Ihm wird schlicht die Frage gestellt, ob er Drake als Hiphop-Act sehe. Mit seiner Antwort platziert er Drizzy straight im Popspektrum und attestiert den Tracks des Superstars - mehr oder weniger durch die Blume - eine große Belanglosigkeit.
"Drake ist für mich Pop in dem Sinne, wenn ich im Target [Supermarkt-Kette] in Houston wäre und einen Drake-Song höre. Es fühlt sich so an, als ob ein Großteil seiner Musik mit dem Einkaufen vereinbar wäre. [...] Das ist gefällig."
Seine eigenen Ausführungen scheinen Yasiin Bey sehr zu amüsieren. So unterbricht er seine Antwort, um zu kichern. In der Konsumwelt zwischen all den Produkten sieht er Drake gut aufgehoben – nur um gleich das ganze System, in welchem sich der OVO-Boss bewegt, zu hinterfragen.
"Was passiert, wenn dieses Ding zusammenbricht? Was passiert, wenn die Säulen sich zu biegen beginnen? Befinden wir uns zu diesem Zeitpunkt nicht schon in einem frühen Stadium? Erleben wir den Zusammenbruch eines Imperiums?"
Im Besonderen geht Yasiin Bey bei Musik à la Drake offenbar die Message verloren. Er kritisiert die Oberflächlichkeit, die mit all dem einhergehen soll. "Kauf und Verkauf, wo ist die Botschaft, die ich verwenden kann? Was ist für das Publikum drin, außer Sex?“
@tcrfff 🎙️Season 5 Episode 2 #yasiinbey ♬ original sound - The Cutting Room Floor
Was zum Kontext dazu gehört: Drake hält Mos Def anscheinend auch nicht für den coolsten Typen auf dem Planeten. Als Drizzy letztes Jahr seinen Gedichtband "Titles Ruin Everything" veröffentlichte, hat Complex ein paar Experten nach ihrer ehrlichen Meinung zu den lyrischen Ergüssen gefragt. Daraufhin hatte der Kanadier eine Bitte an das US-Mag. Er wünschte sich einen Artikel, in dem "die krassesten Instagram-Girls der Welt meinen Gedichtband rezensieren, nicht der Leiter des Mos Def-Fanclubs … Danke." Complex ließ sich diese Steilvorlage nicht nehmen.
Auch NLE Choppa hat eine Vorlage verwandelt und sich zum Verteidiger von Drake aufgeschwungen. In einem Instagram-Kommentar unter einem Post von DJ Akademiks schreibt der 21-Jährige bezüglich Drake:
"Sie hassen diesen Mann so sehr, dass es lächerlich ist. Sein Katalog ist mehr als respektabel. Er ist wie der Kool Aid Man, mit verschiedenen Geschmacksrichtungen für jeden Tag des Monats. Er [Yasiin Bey] weiß nicht, wovon er redet!"
All die unterschiedlichen Flavours von Drakes Kunst soll es 2024 auch auf europäischen Bühnen zu erleben geben.
