Warum Asche wirklich mal "NRW-Verbot" hatte

Für Asche ist das berüchtigte NRW-Verbot nicht einfach nur ein Deutschrap-Meme, sondern die bittere Realität gewesen. Anstelle von Manuellsen war es hier jedoch die Bezirksregierung Arnsberg, die das sinnbildliche Machtwort ausgesprochen hat. Grund hierfür war seine turbulente Schulzeit, die er im Interview mit TV Strassensound-Moderator Davud beim Spaziergang durch seine Heimat Bochum-Wattenscheid näher beleuchtet. 

Asches Schulverweis führte zu seinem persönlichen "NRW-Verbot"

Im Laufe des Gesprächs erklärt Asche, dass er in seiner Jugend ein sehr "streitsuchender Mensch" gewesen sei. Immer wieder habe er förmlich nach Gründen gesucht, Stress oder Schlägereien mit anderen Personen anzufangen. Heute weiß er: Wer auf der Suche nach derartigen Auseinandersetzungen ist, befindet sich in erster Linie auf der "Suche nach sich selbst". Nur die Leute, die sonst nichts haben, würden auf diese Weise zeigen können, dass sie die "Stärkeren" sind.

Irgendwann muss aber der "Gong" kommen. Damit meint er ein einschneidendes Erlebnis, das jemanden wieder auf die richtige Bahn bringt. Für Asche sei dieser Moment in der elften Klasse gekommen, als er wegen seiner gewalttätigen Art von der Schule geflogen ist. Allzu viele Sorgen habe ihm das anfangs nicht bereitet. "Die ist sowieso sche*ße, die Schule", habe er seinen alten Direktor kurz vor dem Abgang noch wissen lassen. Schon am nächsten Tag hätte Asche sich bereits bei einer anderen Schule gemeldet.

Das Problem: Sein Schulverweis hat offenbar größere Kreise gezogen, als er hätte ahnen können. Die Geschichte sei bis zur Bezirksregierung Arnsberg durchgedrungen, was letztendlich dazu geführt habe, dass er im gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen keine gymnasiale Oberstufe mehr besuchen durfte. TV Strassensound-Moderator Davud wirkt erstaunt, wirft aber auch scherzhaft ein:

"Du bist der erste, der NRW-Verbot wirklich bekommen hat!"

Asche stimmt dem zu, erklärt im Anschluss jedoch, dass das Verbot nicht lange angehalten habe. Sein Vater hätte das geregelt – auf die Details geht er an dieser Stelle nicht ein. Schon kurze Zeit später durfte er seinen geplanten Schulwechsel auf gewöhnliche Weise durchführen. Das Abitur habe er dort dann auch zu Ende gebracht, schließlich habe er bei seinem Vater in der Schuld gestanden. Ohnehin sei er auf der neuen Schule ein anderer Mensch gewesen, laut eigener Aussage kam Asche viel besser mit den Lehrern klar. Außerdem habe der größte Teil seiner Klasse einen Migrationshintergrund gehabt, wodurch er sich weniger wie ein Außenseiter gefühlt hat.

Hier kannst du dir das gesamte Gespräch anschauen. Der zweite Part des Interviews soll noch heute im Laufe des Tages erscheinen:

Deutschrap-Fans wissen, was es mit dem legendären NRW-Verbot auf sich hat. Manuellsen hatte Bushido und Fler vor vielen Jahren Rassismus vorgeworfen und ihnen damit die Einreise in Deutschlands einwohnerstärkstes Bundesland untersagt. Ein eigentlich ernstes Thema, das mit der Zeit zu einem großen Meme geworden ist. Manu selbst kann dieser Entwicklung allerdings nicht allzu viel abgewinnen.

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