"Er sagt immer die Wahrheit": "Klartext"-Autor spricht in höchsten Tönen von Arafat

In der neuesten Waslos-Folge hat Rooz sich mit Dhul-Fiqar Gabriel zum Interview getroffen. Zusammen mit Arafat Abou-Chaker hat er an dem jüngst veröffentlichten Enthüllungsbuch "Klartext" gearbeitet. Dass der Autor offenbar eine hohe Meinung von seinem Projektpartner hat, macht er nun sehr deutlich.

Dhul-Fiqar Gabriel zeigt sich überzeugt von Arafats Aufrichtigkeit

Auf Rooz' einleitende Frage, wie es in erster Linie zu der Zusammenarbeit gekommen sei, gibt der "Klartext"-Autor zu verstehen, dass er Bushido schon lange verfolgen würde. Allerhand Geschichten rund um den EGJ-Chef habe er seit jeher für unterhaltsam und interessant befunden. "Durch Zufall" hätte er dann einen Sohn von Arafat kennengelernt und sei kurz darauf auch auf den Vater, die spätere Gegenseite, gestoßen. Mit der Zeit habe der Autor ein "freundschaftliches Verhältnis" zu Bushidos ehemaligen Geschäftspartner aufgebaut.

So sei ihm klar geworden, dass Arafat "wie die Sau durchs Dorf getrieben wurde". Ob "Clan-Chef", "Säureattentäter", "Kinderentführer" oder schlicht "Krimineller": Arafat hat sich im Laufe der Jahre mit diversen Anschuldigungen konfrontiert gesehen. Dhul-Fiqar Gabriel sei diesen auf den Grund gegangen und dadurch zum Schluss gekommen, dass all die Vorwürfe keinerlei Wahrheitsgehalt besitzen würden.

Eines schätzt er an Arafat besonders:

"Er sagt immer die Wahrheit. Mein Eindruck: Ihm ist noch nie eine Lüge über den Mund gekommen. Alles, was er sagt, ist korrekt."

Um nur eines von offenbar vielen Beispielen zu nennen, blickt der "Klartext"-Autor auf die Zeit zurück, in der er erstmals in einen näheren Austausch mit Arafat gekommen war. Zu diesem Punkt sei die Zwangsversteigerung des gemeinsamen Grundstücks von Bushido und seinem damaligen Geschäftspartner in Kleinmachnow ein akutes Thema gewesen. Seitens Arafat hätte es wohl immer wieder Angebote zur Einigung gegeben, die allerdings abgeschlagen wurden. "Es sollte [also] crashen", schlussfolgert der Autor. Und zwar nicht wegen Arafat.

Rooz gibt zu bedenken, dass das Statement des Autors ziemlich gewagt sei. Auf die Frage, ob er denn verstehen könne, warum die Fronten verhärtet waren und die Gegenseite keine Angebote annehmen wollte, findet Dhul-Fiqar Gabriel keine richtige Antwort. Er sei dafür nicht tief genug im Thema. Trotzdem ist er der Überzeugung, dass Bushido in dieser Hinsicht "nicht die hellste Kerze auf der Torte" gewesen sei. 

Letzten Endes war es für den Autoren laut eigener Aussage ein Anliegen, mit all den Gerüchten rund um die Familie Abou-Chaker aufzuräumen und Arafats Seite zu porträtieren. Ob er hierfür auch einen unparteiischen und objektiven Standpunkt einnehmen konnte, sei mal dahingestellt.

Hier kannst du dir das vollständige Interview anschauen:

"Klartext" in der Kritik: Haben die Autoren abgeschrieben?

Unabhängig von der Frage nach der Unparteilichkeit des Autors hat sich in den vergangenen Tagen Kritik an "Klartext" aufgetan. Der Tagesspiegel konnte im Buch einige Formulierungen ausfindig machen, die beinahe wortgleich in fremden Quellen aufzufinden sind – ohne dass die nahezu direkten Zitate kenntlich gemacht wurden. So scheinen unter anderem die Homepage von Arafats Grundschule, Wikipedia oder auch eine Broschüre des Bezirksamts Neukölln beim Schreibprozess als eindeutige Vorlage gedient zu haben. 

Der Tagesspiegel kommt zum Fazit:

"So etwa stellt man sich Seminararbeiten von Studenten aus den Nullerjahren vor, die damals noch nicht ahnten, dass ihre Dozenten auch googeln können."

Weiteres zu dem Buch kannst du hier nachlesen:

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