So viel kostet der Bushido vs. Arafat Prozess

Am Montag war der 100. Prozesstag im Gerichtsverfahren zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker. Schon seit dem 17. August 2020 erscheinen die beiden Prozessgegner sowie zahlreiche Zeugen regelmäßig vor Gericht. Dass so ein langes Gerichtsverfahren nicht günstig ist, steht wohl außer Frage. Wie teuer das Ganze geworden ist, will die Bild Zeitung herausgefunden haben.

Bushido vs. Arafat: So teuer ist das Gerichtsverfahren

Allein die Besetzung im Gericht kostet laut dem Boulevardblatt schon einiges an Geld. So schreibt die Bild, dass zu jedem Verhandlungstag angeblich drei Richter, zwei Schöffen und ein bis zwei Staatsanwälte erscheinen würden. Auch eine Protokollführerin ist immer vor Ort. Die Kosten für das Personal belaufen sich inzwischen auf rund 250.000 Euro. Darüber hinaus kommen noch acht Pflichtverteidiger hinzu. Die Kosten für diese berechnen sich nach einer Gebührenordnung, wobei hier Kosten für die Einarbeitung, Termine und das Verfahren an sich zusammenkommen. Pro Tag kostet ein Anwalt damit deutlich über 500 Euro. Die Summe ist daher etwas höher als 400.000 Euro.

Dann wären da noch die speziellen Maßnahmen, die im Rahmen des Verfahrens ergriffen wurden. Konkret geht es dabei um den Polizeischutz für Bushido und seine Familie. Dieser kostete wohl 600.000 Euro pro Jahr. Und seitdem der Rapper in Dubai wohnt, kann er auch die Anfahrtskosten geltend machen – wenn er als Zeuge geladen wird. An guten Tagen kann ein Ticket aus Dubai nach Deutschland schon mal 500 Euro kosten. Und das ist nur der Hinflug.

Bushido-Prozess: Auch Zeugen kosten Geld

Natürlich kann nicht nur Bushido als Zeuge seine Kosten geltend machen. Auch die übrigen, ungefähr 60 Zeugen können sowohl Fahrtkosten als auch Verdienstausfall einreichen. Da sich unter den Zeugen erfolgreiche Rap-Stars wie Fler, Samra oder Shindy befinden, könnte man meinen, dass es hier noch mal besonders teuer wird. Allerdings gibt es beim Verdienstausfall nur eine begrenzte Entschädigung: Maximal 21 Euro pro Stunde der versäumten Arbeitszeit kann man einreichen. Für höchstens 10 Stunden je Tag. Hier muss natürlich auch bewiesen werden, dass ein etwaiger Dienstausfall stattgefunden hat.

Deutlich teurer sind die Gerichtsgutachten. Pro Gerichtsgutachten können schon mal Kosten von 8500 Euro anfallen – wobei es hier auch noch teurer geht. So schreibt die Bild, dass die Überprüfung einer wohl heimlich von Arafat Abou-Chaker aufgenommenen Audiodatei durch einen Wiener Forensiker rund 23.000 Euro kostete.

Und wer bezahlt das alles? Tatsächlich kommt es darauf an, ob die Angeklagten freigesprochen werden oder nicht. Im Falle einer Verurteilung übernehmen sie die Kosten. Ansonsten kümmert sich Vater Staat um die Angelegenheit.

Bushido vs. Arafat: So lief der 100. Prozesstag

Was ging noch so am 100. Prozesstag des öffentlichkeitswirksamen Verfahrens? Es ging dieses Mal um Shindys Polizeiaussage von vor etwa vier Jahren. Der Rapper hatte sich damals geweigert, nach Berlin zu reisen, sodass Polizeibeamte zu ihm nach Süddeutschland flogen. Die Verhandlung dauerte etwa eine Dreiviertelstunde:

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