Bushido-Prozess: Arafat will, "dass der ganze Spuk aufhört"

Der Prozess zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker neigt sich dem Ende zu. Den mittlerweile 111. Verhandlungstag hat der ehemalige Manager des EGJ-Chefs genutzt, um sich erstmals vor Gericht zu äußern. Er lässt dabei tief blicken.

Arafat Abou-Chaker reflektiert Lebenssituation im Bushido-Prozess

Nach Informationen der dpa haben sich am Freitag drei von vier Angeklagten vor Gericht zu ihren persönlichen und privaten Verhältnissen geäußert. Darunter auch Arafat selbst, der zusammen mit drei seiner Brüder auf der Anklagebank sitzt. Das ist ein Novum, wenn man bedenkt, dass sie alle seit Prozessbeginn vor etwa dreieinhalb Jahren zu den Vorwürfen geschwiegen haben.

Arafat habe demnach von seinem Leben erzählen sollen – und dieser Aufforderung auch Folge geleistet. "Ich bin 1976 in Kreuzberg geboren. Ich habe acht Geschwister, ich bin die goldene Mitte", so zitiert die B.Z. den Beginn seines Monologs. Er habe von seinen Eltern erzählt, später auch von seinen eigenen Kindern. Natürlich kommt er auch auf Bushido und die daraus resultierenden Streitigkeiten zu sprechen. Mit dem Prozess "kam ungefähr jede Behörde in Deutschland auf [ihn] zu", bis dahin habe er sein ganzes Leben lang gearbeitet und Steuern bezahlt. 

Eine besonders denkwürdige Antwort liefert Arafat auf eine Nachfrage des Richters, der von ihm einen Blick nach vorn erfordert.

"Was ich mir für die Zukunft wünsche? Dass der ganze Spuk aufhört!"

Schließlich wolle er mit seiner Familie endlich ein "normales Leben" führen können. Zumindest der Hauptprozess wird aller Voraussicht nach nicht mehr allzu lange andauern: Am Freitag verkündete der vorsitzende Richter, dass am 16. Januar die Beweisaufnahme geschlossen wird und die Plädoyers entgegengenommen werden.

Nach jetzigen Planungen des Landgerichts Berlin könnte bereits zehn Tage später, am 26. Januar, das Urteil gegen Arafat Abou-Chaker und seine drei Brüder fallen. Zu den Vorwürfen zählen u.a. Freiheitsberaubung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung sowie Untreue.

Arafat legt Berufung wegen früherer Gerichtsentscheidung ein

Auch mit Urteilsverkündung sind noch nicht alle juristischen Streitigkeiten von Bushido und Arafat Abou-Chaker beigelegt. Denn parallel dazu läuft im Berliner Kammergericht (das Oberlandesgericht der Bundeshauptstadt) ein Berufungsverfahren an.

Im September letzten Jahres hatte das Landgericht Berlin es als bewiesen angesehen, dass Arafat in seiner Geschäftspartnerschaft mit Bushido keinerlei Managementleistungen erbracht hatte. Insgesamt 1,8 Millionen Euro plus Zinsen sollten somit wieder zurück an den EGJ-Chef gehen.

Arafat geht mit dieser Entscheidung aber nicht konform. Mehr dazu kannst du hier lesen:

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