"Auf ganz, ganz Null": Sierra Kidd meldet sich aus Klinik
Sierra Kidd

Triggerwarnung: Der folgende Artikel thematisiert unter anderem Suizidgedanken. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.

Sierra Kidd (oder auch Pain) befindet sich weiterhin in einem Krankenhaus. Nach dem Tod seiner Mutter hat sich der 27-Jährige zum Selbstschutz für einen Klinikaufenthalt entschieden. Von dort aus meldet er sich nun mit einem umfassenden Status-Update. Er erzählt in seiner Instagram-Story noch einmal von den Schicksalsschlägen der vergangenen Zeit und schildert seine aktuelle Lage.

Sierra Kidd kämpft während des Klinikaufenthalts gegen Schulden

Es ist so einiges, was Sierra Kidd in den letzten Jahren mitmachen musste. Zu den eigenen Angstzuständen und Depressionen kamen der Tod des kleinen Bruders sowie der Tod der eigenen Mutter vor einigen Wochen hinzu. Als CEO von Teamf*cksleep war diese auch geschäftlich mit Kidd verbunden. "Meiner Mutter hat die Firma komplett gehört", erklärt der Rapper dazu. Das führe nun zu Problemen. Er selbst habe keinen Zugriff auf das Geschäftskonto. Sogar das Geld aus seiner Musik fließe dort hin. Die rechtliche Regelung mit dem Erbe stehe zudem noch aus und könne Monate in Anspruch nehmen.

Für all das hätten deutsche Behörden kein Verständnis. Es würde permanent Geld eingefordert werden. "Das einfach geisteskrank. Damit muss ich mich rumschlagen, während ich wieder im Krankenhaus bin." Auch die Kontaktaufnahme mit Finanz- oder Steuerberatern sowie zuständigen Personen gestalte sich schwierig. Kidd könne oft "niemanden erreichen". Der Verkauf eines Autos sei wegen Mäusen im Inneren des Wagens nicht wie erhofft verlaufen ("Das hab ich noch nie erlebt"). Vor diesem Hintergrund versuche der 27-Jährige weiter Geld aufzutreiben.

"Ich hab wirklich kein Geld, ich verkaufe gerade alles, was ich habe, nur um diesen Schulden hinterherzuräumen. Natürlich auch die Beerdigung. Sowas ist nicht günstig."

Der Rapper wolle sich mit seinen Aussagen nicht aufgrund der anfallenden Kosten beschweren – dafür aber über die fehlende "Nachsicht" in Anbetracht der Ausnahmesituation. Die Behörden seien "null kooperativ" und "null verständnisvoll". Das habe regelrecht Hass in ihm ausgelöst. Er sei aktuell "auf ganz, ganz Null". Trotz aller Niederschläge hat ihn der Humor dabei offenbar nicht verlassen: "Ich bin von unten zum Rapper und wieder zurück."

Ein Ende des Klinikaufenthalts sei kurzfristig nicht abzusehen. Kidd müsse "noch locker vier Wochen hier sein." Den finanziellen Forderungen möchte er sich stellen: "Ich werde mir das schon irgendwie verdienen das Geld."

Wer selbst mit Suizidgedanken und/oder Depressionen kämpft, findet hier Hilfe:

telefonseelsorge.de

24-stündige Notfallnummern, welche kostenlos zu erreichen sind:

0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention ist zusätzlich eine Reihe an Hilfsangeboten gelistet.

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