Arafats Freispruch: Bushido beleuchtet Prozessausgang

Bushido hat sich ausgiebig zum Urteil im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und seine Brüder geäußert. Im "Electro Ghetto"-Podcast teilt der EGJ-Gründer mit, was für ihn nach Abschluss des Verfahrens hängen bleibt. Dabei zeigt sich der Berliner auf der einen Seite verärgert. Auf der anderen Seite richtet er den Blick nach vorne.

Prozess gegen Arafat Abou-Chaker: Bushido findet Urteil "nicht nachvollziehbar"

Ganz allgemein hält Bushido mit einer Portion Sarkasmus fest: "Die deutsche Justiz und vor allem das Berliner Gerichtswesen hat sich natürlich wieder mit Ruhm bekleckert." Nach Verkündung des Freispruchs in den Hauptanklagepunkten (Arafat Abou-Chaker wurde unter anderem vorgeworfen, Bushido eingesperrt, verletzt und erpresst zu haben) hätte der Deutschrapstar "mit dem Kopf geschüttelt". Die Entscheidung des Gerichts sei für ihn "nicht nachvollziehbar". Speziell am Beginn des Prozesses habe Bushido noch Hoffnung gehabt, dass das Verfahren zu seinen Gunsten ausgeht. Dies sei jedoch ausdrücklich nur am Anfang der Fall gewesen. Bushido ist bekanntlich als Zeuge und Nebenkläger aufgetreten.

Doch "auf hoher See und im Gericht ist man in Gottes Hand", erklärt der in Dubai lebende Rapper und zitiert damit ein berühmtes Sprichwort. Der 45-Jährige könne nicht begreifen, warum das Gericht der Anklage nicht weiter gefolgt sei.

"Was letztendlich zu dem irrwitzigen Urteil geführt hat, weiß ich nicht, kann ich nicht nachvollziehen."

Bushido sei unabhängig von seinen persönlichen Empfindungen natürlich "bereit, das Urteil zu akzeptieren". Dennoch habe er die Ansicht des Gerichtes nicht emotionslos hingenommen: "Das hat mich auch geärgert, muss ich ehrlich sagen." Genaue Ursachenforschung steht nicht auf dem Plan:

"Ich hab das Urteil nicht gelesen. [...] Es ist mir auch egal, was der Richter gesagt hat. Der hat sein Urteil gefällt und danach haben wir uns zu richten."

Obwohl er den Ablauf als "uncool" bewertet, glaube Bushido an den Rechtsstaat und stehe weiterhin hinter dem Grundsatz, im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden. Weshalb sich der Prozess über 114 Tage gestreckt hat (und damit wohl auch extrem teuer war), ist dem ehemaligen Geschäftspartner von Arafat Abou-Chaker schleierhaft. Es fängt bei seiner eigenen Rolle an: "Ich weiß Realtalk nicht: Warum saß ich so lange da bei Gericht?" Die Prozessführung liege jedoch nicht in Bushidos Hand.

"Für mich war das alles auch sehr ermüdend und sehr belastend. Und ich bin auch sehr froh, dass es vorbei ist."

Ob der Rapper nun nach Abschluss dieses Verfahrens weiter mit Personenschutz unterwegs ist, dürfe er nicht sagen: Er habe eine "Verschwiegenheitsklausel unterschrieben", die ihm das nicht erlaube.

Immer wieder betont Bushido im Gespräch mit Podcast-Partner Marvin California, dass er sich seit längerer Zeit auf die positiven Aspekte in seinem Leben konzentriere. Vor allem die kommende Tour wird dabei in den Fokus gerückt.

"Ich habe mich persönlich, familiär, wirtschaftlich in so eine schöne Situation bringen können in den letzten Monaten und Jahren, dass ich wirklich mit voller Freude mein Leben leben kann."

Ebenso verweist Bushido auf vergangene Rechtsstreitigkeiten, die für ihn positiv verlaufen seien. Dabei nennt er auch explizit ein Verfahren, das sich mit der Vertragssituation von Shindy beschäftigt haben soll. Über diesen Gerichtsprozess, bei der eine Schweizer Firma als Kläger aufgetreten sei, habe Bushido "noch nie gesprochen". Offenbar ist das Gedächtnis an diesem Punkt nicht ganz sattelfest.

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