Tefla & Jaleel - Nichts Ist Umsonst

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Die Zonis sind angekommen und die Reise mit der sie Einst ihre Karriere begannen, quasi am Ende. Tefla & Jaleel sind Geschichte und dennoch war es nicht umsonst, denn "Nichts ist umsonst" in diesem Leben. Aus diesem Grund erscheint das dritte Album der Chemnitzer quasi als Abschiedsgeschenk, wobei auch dieses nicht umsonst ist, sondern artig gekauft werden soll. Der Schlußakt klingt nachdenklich: "Das hier ist leider nichts für Euch / das hier ist alles nur Jaleel / ich halt mein Herz in meinen Händen ich hab's geschafft und bin am Ziel / [...] ich hab keinen Bock mich zu verändern / ich wollte nie wie ihr sein / es ist das Ende unserer Trilogie denn nichts ist umsonst / ich will nichts hören von dem was war und auch nicht wissen was kommt / das ist nichts für halbstarke idiotische Kids / das ist mein Leben, meine Seele mein Besitz", formuliert es Jaleel auf "Es ist Zeit", dem es um mehr geht als Top 10 und Fame.

Während es beim letzten Album noch darum ging möglichst jiggy deutschen Rap in den Club zu bringen, präsentieren Tefla & Jaleel nun das Album "das mein Label nie wollte", wobei man sich auf "Nichts ist umsonst" musikalisch eher am derzeit gängigen Kanye Soundstyle orientiert. So fällt alles von Tefla & Jaleel ab ("Der Vorhang fällt") und man präsentiert sich musikalisch eher laid back mit massig (gepitchten) Vocalsamples. So gibt das bereits vorab via mp3-Download veröffentlichte "Helden weinen nicht" ziemlich gut die Richtung vor. Inhaltlich Kopfmusik, musikalisch dazu passender Sound. Tefla & Jaleel sprechen auf "Nichts ist umsonst" wie nie zuvor über ihre Gefühle, was natürlich auch Beziehungskisten wie "Ich brauch dich (right now)" und "Ich hab dir vertraut", einen Jugendrückblick ("Kids") oder einen Track wie "Wundervolle Welt", auf dem Tefla & Jaleel und J-Luv ihre Augen für unsere Welt am Abgrund öffnen, miteinschließt. Unterhaltsam auch die Regulators-Interpretation "Ich schein".

Dazu gesellt sich der Eindruck, als ob Tefla & Jaleel vom derzeitigen Rapbiz die Schnauze voll hätten, was aber eher daran liegt, dass die Fans und Rapper in der Vergangenheit nicht gerade an Intelligenz gewonnen hätten ("Lutsch!, Leck!, Saug!") und sich von Tefla trotz Nichtteilnahme am Disszirkus der Vergangenheit angepisst fühlen. Allerdings scheint Jaleel vergessen zu haben, dass auch er in Sachen Disstracks keine weiße Weste hat, weshalb man, auf dem an sich gut gemeinten, "Lass sie reden" etwas die Augenbrauen runzeln darf.

Bewertung:
4,5 von 6

Fazit:
Tefla & Jaleel haben es mit jedem Album geschafft einen neuen Sound zu präsentieren, der stets dem Sound der Zeit entsprach. Kritiker dürfen hier natürlich Vorsatz vermuten. Davon abgesehen werde ich persönlich Tefla & Jaleel nachtrauern, denn ehrliche und konstant gute Künstler (Betonung auf Künstler) sind auch Anno 2005 nicht die Regel.