Plaetter Pi - Führt Mich Zum Schotter

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Plaetter Pi will zum Schotter. Da stellt sich mir die Frage: Wer will das nicht? Doch der Rapper scheint einen Masterplan zu haben, der eventuell aufgehen könnte. Mit einerseits Battletracks, andererseits ruhigernen Nummern versucht er, sein Vorhaben "Führt mich zum Schotter" in die Tat umzusetzen.

Der selbsternannte Punchline Gott und ehemalige Rhymin Simon Backup-MC steigt in seinen ersten Longplayer mit "Wer kann mehr Pt.2" recht großspurig ein und hinterlässt einen durchaus passablen Eindruck. "Gewissenhaft" geht es zusammen mit She-Raw weiter. Textlich dreht sich hier, wie auch bei ca. 80 % der Platte um Bitches und Penisse, was jedoch reimtechnisch stets gut verpackt ist. An She-Raws Gesangskünste scheiden sich ja bekanntlich die Gemüter, meiner Meinung nach wurde ihr nicht unbedingt das größte Talent in die Wiege gelegt.

Ein erster Höhepunkt zeichnet sich mit "Schwiegermutters Liebling" ab, in dem Plaetter Pi sich vom Eltern-Traum zum schmutzigen Lover verwandelt. Witziger Einfall mit guter Umsetzung und passendem Beat. Daumen hoch. "THU nicht so" stellt dagegen einen recht ehrlichen Track dar, hier geht es um verflossene Liebschaften. Doch so richtig glaubwürdig kommt Plaetter in diesem Stück nicht rüber. Clubsounds bekommt man dann bei "Fuckable feat. Michael Mic" zu hören, ein harter Drive und Synthi-Einsatz sind das Erfolgsrezept. Hookmäßig erinnert das Stück an verflossene Modern Talking Zeiten, was jedoch absolut gewollt ist in diesem Fall. A propos Clubsound - "Heute Nacht feat. She-Raw" fällt genau unter diese Kategorie und stellt definitiv ein Album-Highlight dar. Ein fernöstlich klingender Beat umgibt She-Raws Hook und Plaetter Pi liefert den passenden Inhalt.

Eine Ausnahme, gesehen vom inhaltlichen Standpunkt, ist "Alles Was Ich Hab" auf dem Plaetter Pi ein vollkommen neues Gesicht zeigt, nämlich das verletzliche und ehrliche Gesicht. Hier geht es nicht um Klischees und sonstige Rap-typische Proll-Reime, nein, hier wird einfach tacheles geredet. Am Ende kommt dabei ein erstaunlich guter Track raus, von dessen Sorte es mehr auf dem Album geben sollte.

Was ich persönlich etwas abtörnend fand, ist das "Ohne Dich" Stück, auf dem Victor Moreno altbekannte Zeilen umstellt und dabei folgendes entsteht: "Ohne dich schlaf ich heut Nacht allein/ Ohne dich zieh ich mir Pornos rein/ Ohne dich wichs ich nur immerzu/ Das was ich will bist du".

Bewertung:
4 von 6
    
Fazit:
Plaetter Pi ist schon auf dem richtigen Pfad zum Schotter. Allerdings hätte dem Album ein wenig mehr Deepness und Abwechslung sehr gut getan. Rein flowtechnisch kann man P-L-A keinen Vorwurf machen und wer mal wieder eine Scheibe braucht, die von amüsanten Wortspielen nur so trieft - "Führt mich zum Schotter" erfüllt diese Erwartungen.