Glam - Laceration

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"Genesis, Exodus...", anyone? Das legendäre Main Concept-Album gehört definitiv in die Sparte Classic und in jede vollständige Deutschrapsammlung. Inzwischen sind allerdings etliche Jahre ins Land gezogen, an Main Concept erinnern sich noch die in die Tage gekommenen Backpacker und auch Glammerlicious, heute nur noch als Glam unterwegs, dürfte nicht jedermann sofort etwas sagen. Das soll nicht weiter stören, denn der Main Concept Haus- und Hofproduzent hat nun sein Producerdebüt vorbereitet und verzichtet mal nebenbei auf große Deutsche Beteiligung.

Vielmehr setzt Glam bei den 14 Tracks auf eine gesunde Mischung aus Boom Bap mit Synthieeinflüssen. Während zu Beginn die Cavalry Crew (Ex-Tryflyn: ein Kollaboprojekt von DJ Chrome, Blabbwona und Odn aus dem Hieroglyphicsumfeld) auf "Yes Yes Ya'll" ganz klassisch und 90ies like ihren Einstand geben, geht es mit "Light it up" fast schon Dancehall-like zur Sache, während Zook auf "The Truth and the Lie" über ein reduziertes Synthiegeflecht über Lüge und Wahrheit sinniert. Spätestens jetzt wird deutlich, dass sich Glam bei der Auswahl seiner Rapper stark im Underground bedient hat. Dem Album tut dies aber keinen Abbruch und manch bekannter Name hat sich trotzdem unter die 14 Tracks geschmuggelt.

So z.B. Oldschooler Craig G., der mit "Craftmanship" über typischen Boom Bap-Sound ein kraftvolles Highlight abliefert, oder Grand Agent, der auf "Look Alive" über Jazz-beeinflussten Sound bewährte Qualität liefert. Die Dub Rock All-Stars, den meisten sicherlich besser bekannt als die Bush Babees are "Rockin with the best".

Für die ruhigeren Momente sorgt schließlich noch Joy, die auf "Bittersweet" einen Beat spendiert bekommen hat, der dem Titel mehr als gerecht wird. Ihre kristallklare Stimme könnte man sich auch gut in einer verruchten Pianobar vorstellen. Der einzig deutsche Beitrag passt hier noch dazu. Esther Adam liefert mit "Alles" nicht nur eine soulige Ballade, sondern auch einen würdigen Abschluß von "Laceration".

Bewertung:    
4 von 6 Fazit:Glam schafft es doch tatsächlich jedem Interpreten den Sound auf den Leib zu schneidern. Von jazzig über soulig bis zu Boom Bap ist alles dabei. Dass hierbei einige der Tracks klingen, als hätten wir die Jahrtausendwende noch vor uns ist dabei Makulatur, schließlich handelt es sich um gute Musik und die ist zeitlos. Warum das Album allerdings den Titel "Platzwunde" trägt, hat sich mir noch nicht erschlossen.