Busdriver - RoadKillOvercoat

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Dass HipHop einen immer wieder überraschen kann liegt nicht zuletzt an Leuten wie Busdriver. Mit seinem nunmehr fünften Album "RoadKillOvercoat" verfolgt er nämlich wieder mal einen Rap Ansatz, der mit dem gängigen 'State of the art' herzlich wenig gemeinsam hat.

Ein Blick auf die Bestandsliste: Wir haben hier mit "Sun Shower" seichten Elektro Pop und catchy Hooks, Grime Elemente auf Stücken wie "Less Yes's, more No's", Sampleeinlagen auf "The Troglodyte wins" oder einen exzessiven Einsatz von Akustikgitarren auf "Dream Catcher's Mitt". Flirrende Drums, kranke Keys, tiefgängige Synthies - alles wird einfach mal auseinandergebaut und neu zusammengesetzt. Darauf wird dann gerappt oder zumindest artverwandtes geboten. Wer sich für diese doch sehr eigenwillige Mischung bedanken will, der kann sich an die Produzenten DJ Nobody und Boom-Lip wenden. Man kann es schon zwischen den Zeilen lesen: Bei Busdriver kriegt man generell ein interessantes Stück HipHop geboten, muss aber auch schon Zeit investieren, um diesen gordischen Musik-Knoten zu entschlüsseln. Aber um es mal deutlich zu sagen: Das kann auch schon mal nerven, wenn man schwere Kost wie "Kill your employer" vorgesetzt bekommt oder sich durch Stücke wie "Go Slow" kämpfen muss.

Beschwerden werden den eigenwilligen Querkopf aber nicht aus der Bahn werfen, der sowohl sozialkritische Töne anschlägt, wie auch seine künstlerische Bohemien Ader nicht versteckt - "I got people to dissapoint, I got mistakes to make (...) How can I speak your language, when I don't know my own" ("Mr. Mistake"). Wenn man ihn fragen würde warum er nicht wenigstens versucht mehr auf den Massengeschmack einzugehen, bekäme man wohl folgende Antwort: "'Cause I ain't appreasing shit". Folgerichtig sucht man bekannte Features dann auch vergeblich, selbst der Chorus von Bianca Casady auf "Go Slow" ist denkbar unnötig. So ist "RoadKillOvercoat" ein Album, das sich eher durch einen eigenen Charakter auszeichnet. Eine Rap Perle klingt anders. Wie man auf dieses musikalische und textliche Brainstorming reagiert bleibt eine Gemütsfrage: Gebannt gefesselt oder gnadenlos genervt.

Bewertung:
3 von 6
            
Fazit:
12 Tracks, keine Skits - Schnörkellos und dennoch opulent. Busdriver spielt mit unterschiedlichen Stilen und Techniken, das Ergebnis sind oft kreative Stücke, die mal eine eigene Dynamik entwickeln, manchmal aber auch gewaltig harken. "RoadKillOvercoat" ist damit ein interessantes, aber auch ein ziemlich kompliziertes Stück HipHop.