Die inoffizielle Breakdance-WM: So war das SNIPES Battle of the Year 2019
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Das legendäre SNIPES Battle Of The Year feierte am 26. Oktober sein 30-jähriges Jubiläum mit einer exquisiten Auswahl an Teams, Jurymitgliedern, MCs und DJs. Dort traten 16 Crews aus 16 verschiedenen Ländern bei der inoffiziellen Breakdance-WM gegeneinander an, um ihre Skills auf der Bühne der Sud de France Arena in Montpellier zu präsentieren.

Battle of the Year 2019 – die inoffizielle Breakdance-WM

Schon in den mühevoll vorbereiteten Showcases, die als Quali für die Semifinals funktionieren, gab es einige interessante Momente – auch von Teams, die bereits hier den Wettbewerb verlassen mussten. Die Power Crew aus dem Senegal etwa wusste mit hoher Musikalität und Synchronität zu bestechen, die MTG Crew aus Thailand mischte traditionelle Elemente in ihre Routines – beide flogen jedoch raus. Als Team Germany waren die Saxonz am Start, die ebenfalls früh ausschieden:

Das Team Tropa Zulu Fresh aus El Salvador nutzte seine Performance für ein besonderes Statement und zeigte zum Ende seiner Show ein Plakat des Mentors Zulu Fresh, welcher ein Vorbild für B-Boys im Raum von El Salvador ist und vor einiger Zeit spurlos verschwand. Message, Vielfalt und Kreativität – schon die Showcases hatten einiges zu bieten!

Die Semifinals

Die Teams aus Frankreich, Venezuela, Russland, Südkorea, Japan und den USA stachen heraus und wurden durch ein fünfköpfiges Gremium in die Battles gevotet. Die Jury, die beim 30. SNIPES Battle Of The Year, die Entscheidungen traf, setzte sich wie folgt zusammen:

    Wing (Südkorea) Mounir (Frankreich) Crumbs (USA) Neguin (Brasilien) Movie One (Spanien)

Im ersten Semifinal trat die Predators Crew aus Russland gegen Vinotinto aus Venezuela an. Die Russen machten ihrem Ruf alle Ehre und glänzten mit einer extrem sauberen Ausführung der Moves – perfekte Swipes, perfekte Routines. Doch das reichte nicht, um Team Vinotinto (übersetzt: Team Rotwein) aus der Bahn zu werfen. Die Performance der jungen Venezolaner hatte kreative Moves, eine hohe Musikalität und ansteckendes Charisma. Die Südamerikaner holten sich damit einen verdienten Sieg und sorgten nebenbei für ein Highlight des Tages, als zwei ihrer Teammitglieder gleichzeitig gefühlt 20 Airflaires hinlegten und dann synchron in den 2000 wechselten. Das sind Moves!

Team Frankreich (Last Squad) und Team USA (Havikoro) betraten als Nächstes die Bühne – diese Geschichte war relativ rasch geklärt. Havikoro fehlte es an Powermoves, Routines und Leichtigkeit. Nach dem Wettkampf kochten die Emotionen zum Finale der monatelangen Vorbereitung hoch und es gab kurzzeitig Stress auf der Bühne – ein MC ging dazwischen und löste die Situation schnell wieder auf. Am Ende reichten sich beide Teams die Hände. Danach battlete die Crew Artistreet (Südkorea), welche sich den 1. Platz bei den Showcases gesichert hatte, gegen Team Vinotinto und gewann eindeutig.

Das letzte Battle der Semifinals fand zwischen dem zweitplatzierten Team Body Carnival (Japan) und Last Squad (Frankreich) statt. Die Jury votierte hier zwar für Frankreich, aber diese Entscheidung hätte nicht jeder in der Sud de France Arena auch so getroffen: Die Franzosen lieferten zwar eine eindrucksvolle Show mit krassen Routines, doch die einzelnen Eingänge der Japaner erschienen innovativer und individueller. Bestes Beispiel hierfür war ihr Einsatz von zwei Teamkolleginnen, die sich rückwärts um je einen der japanischen B-Boys schlangen, während diese 6-Steps hinlegten.

Das Finale

Zwischen Last Squad (Frankreich) und Artistreet (Südkorea) ging es dann um den Titel. Auch hier schwächelte Frankreich in Sachen Individualität. Als Team präsentierten sie ihre Skills kraftvoll, leichtfüßig und durchaus sympathisch. Man könnte jedoch behaupten, ihr Battle sei aufgrund der zahlreichen Routines eher eine Show gewesen, was nicht im Sinne des Contests ist – hier sollten die einzelnen Performances der Tänzer ausschlaggebend sein.

Die Koreaner hingegen bewiesen eine hohe Bandbreite an Charakteren. Von wildem Floorwork mit kampfsportähnlichen Momenten zu smoothen Toprocks und sehr präzisen Powermoves bot Artistreet alles. Mit der Musikalität haperte es jedoch etwas, was angesichts des break- und taktorientierten Styles der Crew nicht wirklich überraschend war. In einer knappen 3:2-Entscheidung stimmten die Jurymitglieder Wing und Mounir für Artistreet, während Crumbs, Neguin und das einzige weibliche Jury-Mitglied Movie One den Heimsieg der Franzosen besiegelten.

Schade, dass auch 2019 der Anteil der B-Girls innerhalb der Crews noch immer sehr gering ausfällt. Das Phänomen innerhalb der Hiphop-Kultur pachtet Breakdance aber bekanntermaßen nicht für sich allein – auch wenn im Rap die Kurve stark nach oben zeigt. Das Solo-Turnier gewann übrigens Zeku (FutureForce Crew/Monster B-Boys) aus den USA.

Fazit zum Battle Of The Year 2019

Alles in allem lässt das Event die Frage offen, wie viel Politik bei den Entscheidungen mitspielt und wie offen die Jurymitglieder für noch nicht etablierte Teams oder Styles sind. Ein Blick auf die Historie zeigt: Seit den Flying Steps (Deutschland, 2000) gab es nur vier Nationen, die das Battle Of The Year gewinnen konnten: Russland (2x), Japan (3x), Frankreich (6x) und Südkorea (8x). In der gleichen Zeit bestand das Finale nur dreimal nicht aus einer Kombination dieser vier Länder.

Das liegt natürlich auch an der Entwicklung des Breakdances in den jeweiligen Ländern. Mehr Erfolge und Popularität steigern den Konkurrenzkampf und das Niveau, außerdem gibt es wie im Fußball die traditionell stärkeren Nationen. Über das Thema ließe sich stundenlang diskutieren.

Wir freuen uns bereits aufs nächste Jahr, wenn wieder Tausende Menschen zum SNIPES Battle Of The Year pilgern, um sich miteinander zu messen oder gemeinsam die B-Boys und B-Girls zu zelebrieren. Es klingt angesichts der vielzitierten vier Säulen vielleicht fast nach verklärter Kulturromantik: aber hier passiert Hiphop!

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