Fast zeitgleich haben uns der Wu-Tang Clan und sein Ghostface Killah aufsehenerregende neue Alben präsentiert: Musik von Legenden, zwischen Genie und unübersehbaren Zerfallserscheinungen. Wir liefern dir im Wu-Tang Artikel alle Hintergründe zum neuen Album und lassen dich vom ProllBlog mit einem Pre-Listening, Artikel, Videos etc. zu Ghostface Killahs Album versorgen. Ist Wu-Tang hier für immer oder schließen die 8 Diagrams die Shaolin Saga endgültig?
Ghostface Killah - "The Big Doe Rehab" Artikel, Videos, Review, Interview (Blog Special)
Wu-Tang Clan Forever?!
Enter the Wu-Tang (36 Chambers), der Titel war Programm. Die Menschen gingen darauf ein. Wu-Tang Forever der Titel ist Programm. 8 Diagrams, jetzt, Ende 2007 wird die Saga fortgesetzt. Zumindest sieht der Initiator des Wu-Programms, RZA, dies vor. Problem an der Sache ist: Was wie eine Filmreife Saga begann, könnte an einer Art Filmmusik scheitern.
Doch blicken wir zurück. Wir haben Anfang der 90er. Drescher G-Funk der Westküste lässt jeden Wagen zum Lowrider mutieren. Die Mutterstadt des Sprechgesangs steht hinten an. Die Frage damals (wie heute): Schafft der Big Apple, von dem nur noch der Apfelkitsch übrig ist, den Sprung zurück auf den Olymp des Raps? Robert Diggs, besser bekannt als RZA, nahm diese Herausforderung an und schmiedete einen Masterplan. Just schickte er seine Cousins, GZA und ODB, los, um in den Straßen von Staten Island ihre rappenden Homies zu rekrutieren. Es dauerte nicht lang und das Team stand. Neun MCs mit kuriosen Namen bildeten eine Einheit. Der Wu-Tang Clan war geboren. Der Plan: In fünf Jahren soll der Clan der Inbegriff für Rap werden und eine Saga lostreten die seines Gleichen sucht. Der erste gemeinsame Schlag dient zudem als Sprungbrett der einzelnen Mitglieder um auch auf Solopfaden Millionen zu scheffeln. Der 09.11.1993 war der Startschuss. Das Debütalbum des Clans, Enter The Wu-Tang (36 Chambers) wurde releaset. Der Anfang war geglückt.
RZA schneiderte düstere Beats dessen Mystik vor allem durch Kung-Fu-Film-Samples hervorgerufen wurde. Eingedeckt in dieser dunklen Hülle gaben er und seine Mannen pessimistische Beschreibungen der Ghettowelt, dessen schonungslose Realität immer wieder durch bissigen Humor durchbrochen wurde. Der Big Apple war zurück auf dem Thron und mit ihm leuchtete das Logo der Gruppe am Firmament. Die stilisierte Fledermaus war das Zeichen einer Revolution. Die Mitglieder der Kerngruppe schlugen ihre Solopfade ein, wie es ihr Meister vorsah, mit eigenen Plattenverträgen und Managements. Es bildeten sich zahlreiche Untergruppen des Clans und der größte Clou folgte sogleich. Der Street Fashion Sektor wurde mit Wu-Wear attackiert und trieb die Weltübernahme des Wu-Tang Clans weiter voran. RZAs Projekt funktionierte und zeichnete einen Weg dessen Pfade von Ruff Ryders bis Dipset kopiert wurden. 1997 folgte das zweite Album der Kernformation und bildete die Spitze des Ruhms. Der Titel setzte ein Zeichen, das bis dato nicht von der Hand zu weisen ist: Wu-Tang Forever.
Hiphop blühte erneut auf und neue Gruppen und Rapper aus unterschiedlichen Regionen sprießten aus dem Boden. Das Bild des mächtigen Wu-Imperiums begann zu bröckeln. Gründe waren Querelen zwischen den Wu-Members und die Masse an schlechten Produktionen unter dem Wu-Tang Logo. New York und der Clan mussten den Thron abgeben. Daran änderten auch die nachfolgenden Alben nichts. The W (2000) oder Iron Flag (2001) bekamen durchweg positive Kritiken, konnten jedoch keine erneute Euphorie auslösen. An ein weiteres Album dachte keiner mehr und als dann am 13.11.2004 ODBs Todesnachricht kam, schien das Ende der Saga besiedelt. Auch die Solopfade der einzelnen Wu's gingen meißt im Wust der Releases unter. Einzig allein Ghostface Killah gelingt es seit den ersten Tagen erfolgreich unter einem Major zu veröffentlichen. Sei's drum, vom Big Apple ist erneut nur noch der Kitsch übrig. Doch solange er nicht bis zum Stiel schrumpft, bleibt die Hoffnung das die Kerne keimen. Junge Mixtapekönige galten bislang als Hoffnungsträger, nur schaffte es kein Papoose, Saigon oder Maino aus dem Hoffnungsträgertum heraus. Dann Anfang des Jahres die Gerüchte um ein neues Clan Album. Die Bestätigung folgte vom Kopf, RZA, höchstpersönlich. Ist der Wu-Tang Clan New Yorks Trumpf?
Wu-Tang Clan
Die Hiphop.de Schlagzeile vom 09.11.2007: Wu-Tang lehnt sich gegen RZA auf (VERLINKEN)
Allen voran steht Raekwon der, im Namen aller anderen Mitglieder, mit der neuen musikalischen Ausrichtung RZAs nicht zu frieden ist. Zu orchestralisch sollen seine neuen Sachen klingen, zu sehr scheinen ihn seine Arbeiten für Hollywood zu beeinflussen. "RZA meint nur 'Das ist der neue Sound, vertraut mir, ich weiß was ich tue, ich bin der RZA'... Nein, wir vertrauen dir nicht, weil wir nicht glücklich aus dem Studio gehen", so Raekwon. Das wiederum steht im direkten Widerspruch zum Artikel und Interview der Juice Ausgabe vom November 2007. Dem Autor fiel nach dem ersten hören "der unglaublich raue Sound, derstark an 36 Chambers erinnert" auf und zudem schreibt er die Zeilen: "Jedem Einzelnen scheint es ungeheuer wichtig zu sein, etwas Perfektes zu erschaffen. Man spürt förmlich die Energie im Raum." Die Energie hat sich anscheinend entladen und der Eklat steht bevor. Sollte RZA das Album veröffentlichen, will Raekwon sogar die LP "Shaolin vs Wu-Tang" nachschieben, eine Wu-Tang Platte ohne RZAs Beteiligung. 8 Diagrams hat seit dem 4.12. die Ladentische in Deutschland, Östereich, Schweiz, Italien, Spanien, Polen und den Beneluxländern erreicht. Am 10.12. folgen Frankreich, Großbritanien und Griechenland und am 11.12. haben die Staaten ein neues Wu-Tang Album.
Also, danke Deutschland, es liegt bereits vor. Anscheinend spliffen sie immer noch fleißig um die Stimmen rau zu halten. Kung-Fu-Weisheiten und spürbares Feuer wird uns entgegen gespittet, so what?! Tracks wie Take It Back zeigen schon im Titel ihr Programm. Hinzu kommen Songs wie Campfire, Sunlight und Weak Spot die allesamt den Flavour von einst weiter tragen. Das an Gravel Pit erinnernde Wolves schließt zudem den Kreis zwischen 36 Chambers und 8 Diagrams. Wirklich auffallend ist, dass viel auf Gesang zurück gegriffen wird, doch gibt es Soul statt R'n'B Gedudel. Und wenn kurz vor Ende Life Changes angestimmt wird, mag es für das Leben stimmen, aber nicht für den Wu-Tang Clan. Doch entscheidet selbst:
Hat RZA abermals ein neues, triumphales Klangbild entworfen? Befriedigt es die alten Fans und gewinnt es Neue hinzu? Wenn ja, kann es
Wu-Tang Clan erneut eine Euphorie auslösen? Lässt es den Big Apple aufblühen? Was haben wir von Raekwons "Drohung" zu halten? Was auch passiert, die Hiphop Geschichtsbücher können getrost am Slogan "Wu-Tang Forever" festhalten, denn die Saga bleibt bestehen. Sie hinterlässt Fußstapfen die einzig und allein vom Clan selbst betreten werden können. Ob das geschieht, bleibt fraglich, doch haben RZA, GZA, Ol' Dirty Bastard, Method Man, Masta Killa, Inspectah Deck, Raekwon, U-God, Ghostface und Cappadonna (neues offizielles Mitglied) eine eigene Saga losgetreten, in denen sie die Legenden sind und bleiben. Gute Filme brauchen kein Happy End.
Ghostface Killah - "The Big Doe Rehab" Artikel, Videos, Review, Interview (Blog Special)
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Wu-Tang Clan Forever?!
Enter the Wu-Tang (36 Chambers), der Titel war Programm. Die Menschen gingen darauf ein. Wu-Tang Forever der Titel ist Programm. 8 Diagrams, jetzt, Ende 2007 wird die Saga fortgesetzt. Zumindest sieht der Initiator des Wu-Programms, RZA, dies vor. Problem an der Sache ist: Was wie eine Filmreife Saga begann, könnte an einer Art Filmmusik scheitern.
Doch blicken wir zurück. Wir haben Anfang der 90er. Drescher G-Funk der Westküste lässt jeden Wagen zum Lowrider mutieren. Die Mutterstadt des Sprechgesangs steht hinten an. Die Frage damals (wie heute): Schafft der Big Apple, von dem nur noch der Apfelkitsch übrig ist, den Sprung zurück auf den Olymp des Raps? Robert Diggs, besser bekannt als RZA, nahm diese Herausforderung an und schmiedete einen Masterplan. Just schickte er seine Cousins, GZA und ODB, los, um in den Straßen von Staten Island ihre rappenden Homies zu rekrutieren. Es dauerte nicht lang und das Team stand. Neun MCs mit kuriosen Namen bildeten eine Einheit. Der Wu-Tang Clan war geboren. Der Plan: In fünf Jahren soll der Clan der Inbegriff für Rap werden und eine Saga lostreten die seines Gleichen sucht. Der erste gemeinsame Schlag dient zudem als Sprungbrett der einzelnen Mitglieder um auch auf Solopfaden Millionen zu scheffeln. Der 09.11.1993 war der Startschuss. Das Debütalbum des Clans, Enter The Wu-Tang (36 Chambers) wurde releaset. Der Anfang war geglückt.
RZA schneiderte düstere Beats dessen Mystik vor allem durch Kung-Fu-Film-Samples hervorgerufen wurde. Eingedeckt in dieser dunklen Hülle gaben er und seine Mannen pessimistische Beschreibungen der Ghettowelt, dessen schonungslose Realität immer wieder durch bissigen Humor durchbrochen wurde. Der Big Apple war zurück auf dem Thron und mit ihm leuchtete das Logo der Gruppe am Firmament. Die stilisierte Fledermaus war das Zeichen einer Revolution. Die Mitglieder der Kerngruppe schlugen ihre Solopfade ein, wie es ihr Meister vorsah, mit eigenen Plattenverträgen und Managements. Es bildeten sich zahlreiche Untergruppen des Clans und der größte Clou folgte sogleich. Der Street Fashion Sektor wurde mit Wu-Wear attackiert und trieb die Weltübernahme des Wu-Tang Clans weiter voran. RZAs Projekt funktionierte und zeichnete einen Weg dessen Pfade von Ruff Ryders bis Dipset kopiert wurden. 1997 folgte das zweite Album der Kernformation und bildete die Spitze des Ruhms. Der Titel setzte ein Zeichen, das bis dato nicht von der Hand zu weisen ist: Wu-Tang Forever.
Hiphop blühte erneut auf und neue Gruppen und Rapper aus unterschiedlichen Regionen sprießten aus dem Boden. Das Bild des mächtigen Wu-Imperiums begann zu bröckeln. Gründe waren Querelen zwischen den Wu-Members und die Masse an schlechten Produktionen unter dem Wu-Tang Logo. New York und der Clan mussten den Thron abgeben. Daran änderten auch die nachfolgenden Alben nichts. The W (2000) oder Iron Flag (2001) bekamen durchweg positive Kritiken, konnten jedoch keine erneute Euphorie auslösen. An ein weiteres Album dachte keiner mehr und als dann am 13.11.2004 ODBs Todesnachricht kam, schien das Ende der Saga besiedelt. Auch die Solopfade der einzelnen Wu's gingen meißt im Wust der Releases unter. Einzig allein Ghostface Killah gelingt es seit den ersten Tagen erfolgreich unter einem Major zu veröffentlichen. Sei's drum, vom Big Apple ist erneut nur noch der Kitsch übrig. Doch solange er nicht bis zum Stiel schrumpft, bleibt die Hoffnung das die Kerne keimen. Junge Mixtapekönige galten bislang als Hoffnungsträger, nur schaffte es kein Papoose, Saigon oder Maino aus dem Hoffnungsträgertum heraus. Dann Anfang des Jahres die Gerüchte um ein neues Clan Album. Die Bestätigung folgte vom Kopf, RZA, höchstpersönlich. Ist der Wu-Tang Clan New Yorks Trumpf?
Wu-Tang Clan
Die Hiphop.de Schlagzeile vom 09.11.2007: Wu-Tang lehnt sich gegen RZA auf (VERLINKEN)
Allen voran steht Raekwon der, im Namen aller anderen Mitglieder, mit der neuen musikalischen Ausrichtung RZAs nicht zu frieden ist. Zu orchestralisch sollen seine neuen Sachen klingen, zu sehr scheinen ihn seine Arbeiten für Hollywood zu beeinflussen. "RZA meint nur 'Das ist der neue Sound, vertraut mir, ich weiß was ich tue, ich bin der RZA'... Nein, wir vertrauen dir nicht, weil wir nicht glücklich aus dem Studio gehen", so Raekwon. Das wiederum steht im direkten Widerspruch zum Artikel und Interview der Juice Ausgabe vom November 2007. Dem Autor fiel nach dem ersten hören "der unglaublich raue Sound, derstark an 36 Chambers erinnert" auf und zudem schreibt er die Zeilen: "Jedem Einzelnen scheint es ungeheuer wichtig zu sein, etwas Perfektes zu erschaffen. Man spürt förmlich die Energie im Raum." Die Energie hat sich anscheinend entladen und der Eklat steht bevor. Sollte RZA das Album veröffentlichen, will Raekwon sogar die LP "Shaolin vs Wu-Tang" nachschieben, eine Wu-Tang Platte ohne RZAs Beteiligung. 8 Diagrams hat seit dem 4.12. die Ladentische in Deutschland, Östereich, Schweiz, Italien, Spanien, Polen und den Beneluxländern erreicht. Am 10.12. folgen Frankreich, Großbritanien und Griechenland und am 11.12. haben die Staaten ein neues Wu-Tang Album. Also, danke Deutschland, es liegt bereits vor. Anscheinend spliffen sie immer noch fleißig um die Stimmen rau zu halten. Kung-Fu-Weisheiten und spürbares Feuer wird uns entgegen gespittet, so what?! Tracks wie Take It Back zeigen schon im Titel ihr Programm. Hinzu kommen Songs wie Campfire, Sunlight und Weak Spot die allesamt den Flavour von einst weiter tragen. Das an Gravel Pit erinnernde Wolves schließt zudem den Kreis zwischen 36 Chambers und 8 Diagrams. Wirklich auffallend ist, dass viel auf Gesang zurück gegriffen wird, doch gibt es Soul statt R'n'B Gedudel. Und wenn kurz vor Ende Life Changes angestimmt wird, mag es für das Leben stimmen, aber nicht für den Wu-Tang Clan. Doch entscheidet selbst:
Hat RZA abermals ein neues, triumphales Klangbild entworfen? Befriedigt es die alten Fans und gewinnt es Neue hinzu? Wenn ja, kann es
Wu-Tang Clan erneut eine Euphorie auslösen? Lässt es den Big Apple aufblühen? Was haben wir von Raekwons "Drohung" zu halten? Was auch passiert, die Hiphop Geschichtsbücher können getrost am Slogan "Wu-Tang Forever" festhalten, denn die Saga bleibt bestehen. Sie hinterlässt Fußstapfen die einzig und allein vom Clan selbst betreten werden können. Ob das geschieht, bleibt fraglich, doch haben RZA, GZA, Ol' Dirty Bastard, Method Man, Masta Killa, Inspectah Deck, Raekwon, U-God, Ghostface und Cappadonna (neues offizielles Mitglied) eine eigene Saga losgetreten, in denen sie die Legenden sind und bleiben. Gute Filme brauchen kein Happy End.
Ghostface Killah - "The Big Doe Rehab" Artikel, Videos, Review, Interview (Blog Special)
