Wie ein Treffen mit Julian Reichelt zur Bushido-Doku geführt haben soll
Bushido & Julian Reichelt

Der "Backstage"-Podcast von Bushido und dem ehemaligen BILD-Chefreporter Peter Rossberg geht in die nächste Runde. In der letztwöchigen Auftaktfolge drehte sich alles um Bushidos erste Zusammenarbeit mit dem Boulevard-Magazin. Nun kommen die beiden auf den Abend zu sprechen, an dem die Idee der Bushido-Doku geboren wurde. Und ganz vorne mit dabei: Der umstrittene Ex-BILD-Chefredakteur Julian Reichelt.

Bushido, Julian Reichelt & Peter Rossberg: Die Idee zur Bushido-Doku

Erst zum Ende der neuen Folge sprechen die beiden über den besagten Abend. Bis dahin stand Bushidos innige Beziehung und Freundschaft zu Ashraf Rammo im Mittelpunkt des Gesprächs.

Zeitlich bewegen sich die Podcast-Hosts etwa zwischen Frühjahr und Sommer 2018. In diesem Zeitraum hatte sich Peter Rossberg des Öfteren mit Bushido getroffen und wurde immer tiefer in seine Geschichte verwickelt. So tief, dass sich der damalige Axel Springer-Journalist letztendlich aus der Tagesberichterstattung hätte verabschieden müssen. Heute kommt er zu dem Schluss:

"Die Zusammenarbeit mit dir war das, was mir in meiner beruflichen Laufbahn die größten Probleme intern gebracht hat."

Auch die folgende Geschichte scheint da keine Ausnahme zu sein: Die beiden erzählen davon, wie sie sich mit Julian Reichelt - "bester Mann", laut Bushido - für ein Abendessen bei einem italienischen Restaurant in Berlin getroffen hätten. Aus heutiger Sicht sei dieser Abend als Startpunkt der Prime Video-Doku "Unzensiert – Bushidos Wahrheit" zu verstehen. Die zentrale Frage des Treffens: "Was machen wir jetzt", wo sich Bushido und Rossberg schon wochenlang getroffen und miteinander gesprochen hatten?

Auch ohne entsprechende Expertise hätten die drei sich relativ schnell und unkompliziert darauf einigen können, dass sie eine Doku produzieren wollen, um Bushidos Geschichte zu erzählen. Für wen oder in welcher Form – das hätten sie damals noch nicht gewusst.

Trotzdem hatte Bushido den Eindruck, als sei Reichelt an dem Abend schon visionär unterwegs gewesen. Der "Vater der Doku-Idee" sei der damalige Chefredakteur aber auf keinen Fall gewesen, so Rossberg. Er sei einfach der bessere Verkäufer, die eigentliche Idee würde aber aus Rossbergs Feder stammen. Reichelt hätte ihm die Idee schmackhaft gemacht, ohne auch nur im Ansatz über konkrete Zahlen zu sprechen. Bushido schien eine Menge Vertrauen zu haben, einfach weil er seine beiden Gesprächspartner mögen würde.

Bushido-Doku sorgte für Trubel bei der BILD

Doch schon zu diesem Zeitpunkt sei innerhalb des BILD-Hauses versucht worden, das Projekt zu diskreditieren. Insbesondere ein Mitarbeiter, auf den Rossberg in der nächsten Folge wohl noch tiefer eingehen wird, habe ihm eine Zeit lang in der Redaktion gegenüber gesessen und von dem Abendessen mitbekommen.

Einige Zeit später sei dann eines der Handys von Arafat Abou-Chaker sichergestellt worden. Im Zuge dessen sei auch ein Gespräch mit dem besagten Kollegen an die Öffentlichkeit gelangt, der sich nach dem Abendessen zwischen Bushido, Rossberg und Reichelt bei Arafat gemeldet hätte. Nicht nur, um ihn über den Termin aufzuklären – sondern auch, um die Umsetzung einer eigenen Arafat-Doku als "Gegenstück" zu den Plänen mit Bushido vorzuschlagen. Heute wissen wir, dass es das Projekt jedoch nie ans Tageslicht geschafft hat.

Bushido kündigt an, dass die beiden in den nächsten Folgen des "Backstage"-Podcasts auf RTL+ mehr zu dieser Geschichte erzählen können.

Warum Julian Reichelt nicht mehr Chefredakteur der BILD ist

Im Oktober 2021 hat der Springer-Verlag Julian Reichelt als BILD-Chefredakteur entlassen. Zwar sah er sich zuvor schon immer wieder mit öffentlicher Kritik konfrontiert – der konkrete Grund waren aber Enthüllungen, laut denen Reichelt seine Macht missbraucht haben soll. Er soll sexuelle Beziehungen mit jungen Frauen in der Redaktion geführt haben. In einem langen Artikel hatte der Spiegel die entsprechenden Enthüllungen veröffentlicht.

Heute führt Reichelt u.a. einen YouTube-Kanal namens "Achtung, Reichelt!", auf dem er regelmäßig seine Meinung zu politischen Themen kundtut.

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