Wie Animus in der "CCN 4"-Promophase von Bushido in den Hintergrund gedrängt wurde
Collage aus Bushido & Animus

Geneigte Deutschrap- und Podcast-Fans wissen bereits, was nun folgt: Wie jede Woche sind gestern Abend neue Folgen des "Der Animus Podcast" erschienen. Während die erste primär dafür genutzt wird, Laas zu einem Battle zu überreden, geht es in der zweiten Folge um die Promophase zu dem Kollaboalbum von Bushido und Animus, "CCN 4". Animus spricht dabei offen darüber, wie es dazu kam, dass sich die Promo vor allem um Bushido drehte.

Animus über Bushido & die Promophase zu "CCN 4"

Animus berichtet, im Laufe der "CCN 4"-Promophase seien "so ein paar Sachen passiert, die [ihm] nicht gefallen haben". Angefangen habe es mit dem Poster der Deluxebox. Bushido hätte ihm ein einziges Foto geschickt und gesagt, dass er das als Box-Beigabe gut fände. Dabei handelte es sich um das mittlerweile berüchtigte Poster, das Animus bis zur Unkenntlichkeit unscharf zeigt, während Bushido im Hintergrund bestens zu sehen ist. Der Heidelberger habe diese Entscheidung einfach hingenommen, auch mit Blick auf das mit dem Album verdiente Geld. Er sei sich jedoch sicher, dass Bushido so etwas "nicht unkalkuliert" gemacht habe.

Im weiteren Verlauf sei es auch bei einer weiteren Promoaktion zu Komplikationen gekommen. Wie so häufig hat Amazon Music das Album mit einem riesigen Wandgemälde in Berlin beworben. Allerdings war auf diesem nur Bushido zu sehen. Laut dessen Aussage, weil für zwei Gesichter "keine Zeit mehr" gewesen wäre. Animus habe ihm diese Erklärung nicht wirklich abgekauft, sie aber dennoch akzeptiert.

Animus und Co-Host Nizar spekulieren daraufhin, dass es mehrere mögliche Erklärungen für diese Moves geben könnte. Zum einen könnte es natürlich einfach die Wahrheit sein, wovon allerdings keiner der beiden so recht überzeugt ist. Vielmehr könnte es ein "Ego-Ding" gewesen sein. Labelbosse würden schließlich häufig nicht wollen, dass ihre Signings größer würden als sie selbst. Zum anderen könnte es auch die Natur eines "CCN"-Albums sein. Bushido habe schließlich schon mit vielen unterschiedlichen Rappern solch ein Album aufgenommen und immer wieder gezeigt, dass der "Partner" austauschbar sei. "CCN" wäre halt "Bushidos Baby".

Animus glaubt allerdings, dass es am abebbenden Erfolg des Albums lag. Die Promophase sei mit "Ronin" fulminant gestartet, der Hype für das Album nahm allerdings recht schnell ab. Zuvor hatte Animus bereits berichtet, dass Bushido mit 35.000 verkauften Deluxboxen gerechnet hatte – eine eindeutige Fehlkalkulation. Bushido habe sich dann laut Animus wahrscheinlich gedacht: "Warum soll ich den [Animus] jetzt noch so krass promoten, ich promote einfach Bushido."

Zu guter Letzt habe Animus auch nie einen Platz-Eins-Award für das Album erhalten. Zwar wisse Animus, dass, wenn er Bushido morgen schreiben würde, er auch einen bekäme. Aber es sei einfach so etwas "zwischenmenschliches", dass Bushido den Award eingesackt hätte und das Thema danach gegessen war.

"Es gab immer nur diese kleinen kleinen Sachen, wo ich in meinem Kopf gedacht habe: 'Macht der das mit Absicht? Macht der das ohne Absicht?'"

Wirklichen Streit habe es zwischen den beiden nie gegeben. Und dennoch seien eben immer wieder diese Sachen passiert, für die Animus von Außenstehenden "geroasted" wurde. Der habe sich nicht beschwert, da ihm durch das Kollabo ein ganz neuer Lebensstandard ermöglicht wurde. Nizar fasst das Ganze so zusammen:

"Er hat sich, auf Deutsch gesagt, dein Schweigen erkauft."

Im weiteren Verlauf der Episode geht es dann noch darum, wie Sinan-G Produzent Gorex angeblich für die Rooz-Disses zur Rede gestellt haben soll. Die ganze Folge könnt ihr euch hier reinziehen:

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