Warum Animus nicht bei Maskulin bleiben wollte
Fler & Animus

Als "kompromisslos" und "kontrovers" hatte Animus seinen eigenen Podcast im Vorfeld angepriesen. Die zweite Episode kommt diesem Anspruch in Teilen nach. In der Folge mit dem Titel "Fler und die Rocker" beleuchtet Animus seine Zeit bei Flers Label Maskulin. Zwischen 2013 und 2014 trat der Heidelberger Rapper dort auf zwei Mixtapes in Erscheinung. Eine längere Partnerschaft war aber nicht drin. Gegenüber Comedian Nizar eröffnet Animus in Der Animus Podcast, was damals aus seiner Sicht alles nicht gepasst hat.

Animus' Schlüsselerlebnisse mit Fler

Animus erinnert sich zunächst an das freundschaftliche Verhältnis, das zu Fler einst bestanden habe. Es habe eine "coole Bindung" existiert, die allerdings irgendwann "gekippt" sei. Animus zählt anschließend mehrere negative Momente auf, die ihn dazu gebracht hätten, nicht weiter an Fler Seite sein zu wollen.

1. "Rieseneskalation" beim Maskulin-Meeting

Das damalige Maskulin-Signing Silla habe während eines Label-Meetings das Gespräch mit Fler gesucht. Es sei dabei um zukünftige Soloprojekte gegangen. Fler hatte laut Animus stets jemanden um sich, der dafür sorgte, dass niemand gegenüber ihm die Stimme erhebt. "Sein Arafat" habe für "Grundrespekt" gesorgt, so Animus. Bei diesem Treffen sei es dennoch zu einer "Rieseneskalation" gekommen. Silla sei ausgerastet, als Fler die Bitte nach einem baldigen Solo-Release abschmetterte und stattdessen auf den Alkoholkonsum seines "Südberlin Maskulin"-Kollabopartners verwies. Bei Animus hinterließ das offenbar einen bleibenden Eindruck.

"Das war die erste Situation, wo ich gedacht habe, unter denen kracht das immer mehr."

2. Fler soll G-Hot geschlagen haben

Auch Gewalt soll laut Animus im Camp eine Rolle gespielt haben. So habe Fler dem damaligen Maskulin-Signing G-Hot "einfach ins Gesicht geboxt". Animus sei dazwischen gegangen und habe seine Schlüsse gezogen: "Da habe ich gemerkt: Boah das ist nicht cool."

3. Konfrontation mit Fler beim Videodreh

Bei einem Videodreh in Paris für den Track "High Heels" (2013) sei Animus selbst das erste Mal selbst mit Fler aneinandergeraten. Er sei von Fler angeschrien worden, aber habe bereits im Vorfeld für sich entschieden, sich nicht wie andere Signings behandeln lassen zu wollen. Animus sei daher im Gespräch selbst "immer lauter geworden. Sein Plan hinter diesem Vorgehen: "Wenn der Tag kommt, wo er es bei mir probiert, muss ich ihm sofort den Hahn zudrehen."

4. Animus wird zur Klärung ins Clubhaus bestellt

Animus sei nach dem Dreh von "High Heels" von Fler nach Berlin beordert worden, um zu reden. Dort habe ein Treffen in einem Clubhaus mit "keinen Jungs, mit denen man spaßen sollte", stattgefunden. In einem "Sitzkreis mit einem Stuhl in der Mitte" sei Animus mit seinem Verhalten in Paris konfrontiert worden. Nach dem Animus glaubhaft machen konnte, dass er nicht "illoyal" oder eine "Ratte" sei, habe Fler ihm die Hand gereicht. Dennoch sei Animus das alles eher unangenehm gewesen.

"Wenn ich auf einen Knopf drücken könnte und ich hätte mich einfach nach Hause gebeamt, dann hätte ich direkt die Düse gemacht."

5. Animus sucht nach Telefonat das Weite

Ein Anruf bei Fler lässt den Heidelberger Rapper ebenfalls nicht los. Der Maskulin-CEO sei während einer Autofahrt gefragt worden, ob er bei einer Homecoming-Party eines ehemaligen Häftlings ein paar Songs performen könne. Fler habe dies erst einmal verneint. Daraufhin sei dessen Gesprächspartner ausgerastet und habe den Berliner Rapper als "H*rensohn" beleidigt und sehr deutlich gemacht, dass Fler bei diesem Event zu erscheinen habe. Diese Gemengelage habe Animus "nicht ertragen" und sei kurzerhand "an der roten Ampel ausgestiegen."

"Es war eine Erniedrigung, wie ich sie noch nie von einem Menschen live erlebt habe. Da ist mir so übel geworden."

Animus selbst sei in seiner Maskulin-Phase "immer ein Tourist" gewesen. Er verweist auf Nachfrage von Nizar zu seinem persönlichen Rückzug aus dem Maskulin-Umfeld dabei auf all die anderen Künstler, die sich inzwischen dort nicht mehr aufhalten.

Mittlerweile musste der Podcast offline genommen werden:

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