Überwachungsvideo: Diddy kann für Angriff auf Cassie nicht belangt werden

Triggerwarnung: Der folgende Artikel beschäftigt sich mit sexualisierten Gewalthandlungen und deren Folgen für Betroffene. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.

Am vergangenen Freitag hat die Kontroverse rund um Diddy und seiner Ex-Partnerin Cassie Ventura ihren traurigen Höhepunkt erreicht: Der Nachrichtensender CNN hat Videoaufnahmen aus 2016 veröffentlicht, in denen zu sehen ist, wie der Bad Boy Records-Chef die R'n'B-Sängerin in einem Hotel in Los Angeles verprügelt. Jetzt hat sich George Gascón, der Bezirksstaatsanwalt der Stadt Los Angeles, zu Wort gemeldet. Laut ihm gibt es keine Chance, dass Diddy wegen des Vorfalles mit rechtlichen Konsequenzen rechnen muss.

Statement des Staatsanwalts: Diddy-Attacke ist verjährt

Der Staatsanwalt hat sich in einem Statement auf Instagram zu den Diddy-Aufnahmen geäußert. Gascón sei "bewusst", dass das Video im Netz zirkulieren würde und er sei "extrem bestürzt" über den schwer anzuschauenden Inhalt. Trotzdem muss der Bezirksstaatsnwalt festhalten, dass, falls sich der gewaltsame Vorfall zwischen Diddy und Cassie wirklich im Jahr 2016 zugetragen hat, es inzwischen keine Chance mehr gibt, rechtliche Schritte gegen den Rap-Mogul einzuleiten. Zumindest in diesem Fall.

Denn, da damals keine Anzeige gegen Diddy erstattet wurde, liegt der Vorfall nicht mehr im zeitlichen Rahmen, um rechtlich verfolgt werden zu können. Die Verjährungsfrist beträgt bei Fällen von gefährlicher Körperverletzung drei Jahre im US-Bundesstaat Kalifornien. Trotzdem spricht sich der Staatsanwalt dafür aus, dass sich alle Opfer und Zeugen von möglichen Taten Diddys zu Wort melden:

"Bis heute hat die Strafverfolgung keinen Fall in Bezug auf die Attacke im Video gegen Mr. Combs aufgebaut, aber wir empfehlen jedem, der Opfer oder Zeuge eines Verbrechens ist, dies den Behörden zu berichten [...]."

Diddy-Überwachungsvideo: Cassies Ehemann äußert sich

Weder Diddy noch Cassie haben sich Stand jetzt zu dem Video geäußert. Alex Fine, der jetzige Ehemann der Sängerin, jedoch schon: Cassies Partner hat ebenfalls auf Instagram einen Brief veröffentlicht, in dem er sich hauptsächlich an Opfer von häuslicher Gewalt richtet. "Männer, die Frauen schlagen, und Männer, die das ermöglichen und diese Leute beschützen, sind keine Männer", konstatiert Alex Fine dort. Trotzdem ist Gewalt gegen Frauen ein weit verbreitetes Problem. Um dem vorbeugen zu können, dürfe man auch nicht bei seinem eigenen Umfeld Halt machen:

"Prüft eure Brüder, eure Freunde und eure Familie. Unsere Töchter, Schwestern, Mütter und Ehefrauen sollten sich geschützt und geliebt fühlen."

Für Täter von häuslicher Gewalt findet Cassies Ehemann natürlich keine guten Worte: Missbraucher und deren Helfer seien für ihn ab sofort "nicht mehr sicher". Zudem seien sie so unglücklich mit sich selbst, dass sogar "der Tod eine Wohltat" wäre, so Alex Fine in seinem Statement.

Mehr zu dem veröffentlichten Überwachungsvideo könnt ihr hier lesen:

Das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist rund um die Uhr und kostenfrei unter der Nummer 116 016 zu erreichen.

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