Snoop Dogg regt sich über niedrige Streaming-Einnahmen auf
Snoop Dogg

Streaming via Spotify, Apple Music und Co. ist heutzutage der gängigste Weg, Musik zu konsumieren. Jedoch beschweren sich Artists regelmäßig über ihren geringen Anteil an den Einnahmen durch Streaming. Darunter nun auch Snoop Dogg, der sich auf der Milken Institute Global Conference zu Streaming-Einnahmen geäußert hat.

"Wo zum F*ck ist das Geld?", fragt Snoop Dogg

Bei einem Panel Talk von ihm und gamma-CEO Larry Jackson koomt das Thema Streaming zur Sprache und Snoop Dogg redete sich in Rage. Streaming sei laut dem Death Row-Chef aufregend, aber die Streaming-Dienste müssen "sich zusammenreißen". Snoop wisse zwar nicht, "wer zum F*ck die Streaming-Industrie leitet", aber Spotify, Apple Music und Co. sollen den Artists die Informationen rund um die Streaming-Einnahmen offenlegen, denn:

"Kann mir jemand erklären, wie man eine Milliarde Streams, aber nicht eine Million Dollar macht? Der Sch*iß ergibt keinen Sinn. [...] Weil Eins plus Eins ergibt hier nicht Zwei."

Die Diskrepanz zwischen den hohen Streaming-Zahlen und den deutlich geringer ausfallenden Einnahmen sei der Hauptkritikpunkt vieler Artist an Streaming, laut Snoop. Als Gegenbeispiel zählt der Doggfather die Filmindustrie auf. Dort würden hohe Zuschauerzahlen auch hohe Einnahmen für die Filmschaffenden versprechen. 

Für ihn persönlich sei das oldschool Modell der physischen Alben- und Single-Verkäufe am besten. Denn dort hätte man als Artist den besten Überblick über seine Einnahmen, da man sich einfach aufs Verkaufszahlen und seinen Labeldeal beziehen könne.

Einen Clip der Diskussion könnt ihr euch hier ansehen:

Wie gering sind Streaming-Einnahmen für Musiker*innen?

Snoop Doggs Vorwürfe sind nichts Neues. Bei Spotify beispielsweise ergeben sich in Deutschland laut igroovemusic 3.398 Euro pro eine Million Streams (Stand Mai 2022). Das entspricht 0,0033 Euro pro Stream und gerade mal 3,39 Euro pro 1.000 Streams. Diese Einnahmen müssen schließlich noch auf die jeweiligen Parteien wie Label und Vertrieb aufgeteilt werden. Finanziert werden diese Ausschüttungen zum großen Teil aus dem Topf der zahlenden Kundschaft.

Laut einer Studie der GEMA kommen die eigentlichen "Musikschaffenden", also Künstler*innen, Produzenten und Songwriter, auf einen Anteil von nur 24 % der Einnahmen, welche diese oft noch unter sich selbst aufteilen müssen. Die jeweiligen Streaming-Anbieter nehmen einen Anteil von 30 %, die Labels kommen auf 42 %. Die Musikverlage nehmen mit ca. 5 % den geringsten Teil ein. Für die Studie wurden auch alle 85.000 Mitglieder der GEMA befragt. Ganze 89 % von ihnen sehen die Verteilung der Einnahmen als ungerecht an und sind nicht mit den Vergütungen aus Streaming zufrieden. Die GEMA zitiert hier die Komponistin Helienne Lindvall. Für das Geld, was ein Songwriter für den Verkauf von 1000 Einheiten bekommen habe, müsste der Song heutzutage "mehrere Millionen mal gestreamt werden".

Snoop Doggs Ärger über geringe Streaming-Einnahmen könnte der Grund gewesen sein, warum er bis zuletzt auf einen Re-Release des Death Row-Katalogs auf Spotify und Co. verzichtet hat. Jedoch hat er mit gamma und dessen CEO Larry Jackson eine gemeinsame Lösung finden können:

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