Rapper Saman Yasin im Iran offenbar zum Tode verurteilt

Der kurdische Rapper Saman Yasin ist im Iran offenbar zum Tode verurteilt worden. So schreibt es unter anderem Focus online und die Berliner Zeitung. Beide Medien-Outlets berufen sich dabei auf die Menschenrechtsorganisation Hengaw. Saman Yasin wurde demnach "Krieg gegen Gott" vorgeworfen. Darauf steht im Iran die Todesstrafe. Der 27-jährige Künstler hatte die fortlaufenden Proteste gegen das Regime unterstützt.

Iran: Rapper Saman Yasin wird Teil eines Schauprozesses

Saman Yasin nutzte seine Reichweite und seine Kunst, um auf die Lage im Iran aufmerksam zu machen. Auf seiner Instagram-Page hat er sich mit zahlreichen Postings für die Protestierenden starkgemacht. Am 2. Oktober 2022 sei er in seinem Haus von Sicherheitskräften überrascht und festgenommen worden, heißt es bei Hengaw. Die Menschenrechtsorganisation schreibt zudem von "Folter" während der Haftzeit – überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Die deutsche Journalistin und Autorin Düzen Tekkal führt hingegen aus, dass Saman Yasin am 10. Oktober "bei Volksprotesten in Teheran" in Gewahrsam genommen wurde. Der Artist sei anschließend "schwerer körperlicher und seelischer Folter ausgesetzt" gewesen. Nach Wochen dieser Tortur habe der Prozess stattgefunden – "jetzt wurde er zum Tode verurteilt", erklärt die Journalistin. Außerdem teilt sie einen Ausschnitt, der aus dem iranischen Staatsfernsehen stammen soll. Mit solchen öffentlichen Schauprozessen wolle das Regime "ein Exempel statuieren, Angst und Schrecken verbreiten".

Die Massendemonstrationen im Iran gehen auf den Tod der 22-jährigen Mahsa 'Zhina' Amini zurück. Diese ist nach der Festnahme durch die Sittenpolizei (Verstoß gegen Kleidungsvorschriften) gestorben. An einen Herzinfarkt, wie vom iranischen Regime behauptet, glaubt kaum jemand. Ihrem Tod gingen Berichten zufolge Gewalt und Misshandlungen in Polizeigewahrsam voraus. Seit dem Bekanntwerden des Todes der jungen Frau gehen die Menschen im Iran gegen die amtierende Regierung auf die Straße. Mehr als 270 Menschen sollen dabei laut Iran Human Rights bereits ums Leben gekommen sein. Mehr als 14.000 seien verhaftet worden.

Zuletzt geriet der regimekritische Rapper Toomaj Salehi bereits ins Visier der Regierung.

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