Oliver Pocher verhilft Xavier Naidoo zu Bühnen-Comeback

Xavier Naidoo hat sich zurück ins Rampenlicht begeben. Der in den letzten Jahren abgetauchte Sänger ist im Rahmen von Oliver Pochers Comedy-Programm "Liebeskasper" beim zurückliegenden Tour-Stopp in Saarbrücken aufgetaucht. Wie der Instagram-Seite von Oliver Pocher zu entnehmen ist, hat Xavier Naidoo dort seinen Song "Ich kenne nichts" performt.

Oliver Pocher holt Xavier Naidoo zurück auf die Bühne

Zu einem Clip in seinem Instagram-Feed schreibt Oliver Pocher von "3 Minuten Gänsehaut mit der besten Stimme Deutschlands". In dem geposteten Video kündigt der Entertainer den Sänger so an:

"Xavier Naidoo ist viereinhalb Jahre nicht in Deutschland aufgetreten. [...] Aber heute Abend ist Xavier Naidoo in Saarbrücken. Xavier Naidoo: 'Ich kenne nichts, was so schön ist wie du' – für meine Kinder!"

Warum sich Xavier Naidoo eine Comedy-Show in Saarbrücken für seine Rückkehr ausgesucht hat, geht aus dem Ganzen nicht hervor. Das Publikum im Saal zeigt sich begeistert. In der Kommentar-Sektion auf Instagram ist das Echo eher gespalten. Dort wird beispielsweise sarkastisch nachgehakt, ob von Oliver Pocher als nächstes ein "Duett mit Höcke" käme. Es gibt jedoch auch viel Zuspruch für die Aktion.

"Wem nützt es, wenn er nicht mehr auftritt?", fragt Oliver Pocher im Nachhinein selbst in seiner Insta-Story. Außerdem verweist er auf ein Entschuldigungsvideo, das Xavier Naidoo vor gut zwei Jahren ins Netz gestellt hat. Aber für was hat sich der Sänger da eigentlich noch einmal entschuldigt?

Xavier Naidoo will von Verschwörungserzählungen "geblendet" gewesen sein

Im Frühjahr 2022 hatte sich Xavier Naidoo öffentlich von "rechten und verschwörerischen Gruppen" abgewandt. Er sei "geblendet" gewesen. Das Statement ist bis heute der aktuellste Post auf seinem Instagram-Profil.

Zuvor ließ der Mannheimer kaum eine Gelegenheit aus, sich bei genau diesen Gruppen beliebt zu machen. Was sich schon Ende der Neunziger angedeutet hatte (damals bezeichnete sich Xavier Naidoo selbst als "Rassist, aber ohne Ansehen der Hautfarbe"), nahm speziell zur Corona-Pandemie immer krassere Züge an. Auf Telegram verbreitete der Sänger unter anderem die Märchen der QAnon-Bewegung. Hinzu kamen zum Teil widerlichster Antisemitismus, die Leugnung des menschengemachten Klimawandels, Kollabos mit rechten Rappern – Xavier Naidoo hat in dieser Richtung kaum etwas ausgelassen.

Bereits vor dem kompletten Abdriften fiel der Musiker jedoch immer wieder vereinzelt durch irritierende Aussagen auf. Etwa erklärte er 2011 im ARD-"Morgenmagazin", dass Deutschland ein "besetztes Land" sei. Jahre später trat er bei einer Kundgebung der Reichsbürger in Berlin auf und wiederholte dort diese Einschätzung zum angeblichen Status der Bundesrepublik.

Oliver Pocher will in der kommenden Episode seines Podcasts "Die Pochers! Frisch recycelt" genauer auf den Auftritt von Xavier Naidoo eingehen.

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