Spotify will XXXTentacion doch wieder promoten

Es sieht ganz so aus, als würde sich Spotify von der neuen Verhaltenspolitik gegen Hetze und Hassrede distanzieren. Das verkündete der amerikanische Nachrichtendienst Bloomberg gestern (24. Mai) in einem ausführlichen Artikel. Nachdem Spotify erst vor zwei Wochen sämtliche Tracks von XXXTentacion aus redaktionellen Playlists entfernte, gibt es neue Hoffnung für den jungen Rapper und seine Fans. Der Streaming-Gigant macht einen Rückzieher von der neuen Regelung und plant, die Songs des 20-Jährigen doch wieder zu promoten.

Am 10. Mai verkündete Spotify die veränderten Richtlinien. Diese wenden sich ausdrücklich gegen Künstler mit Vorwürfen s*xuellen Missbrauchs und Gewalt. Das wurde inbesondere XXXTentacion und R. Kelly zum Verhängnis. Sie bringen die Gerüchteküche um Gewalttaten regelmäßig zum Brodeln. XXX wird nicht nur der Missbrauch einer schwangeren Frau vorgeworfen. Nachdem seine Ex-Freundin im Oktober 2016 an die Öffentlichkeit ging, wurde er zusätzlich wegen häuslicher Gewalt, Freiheitsberaubung und Zeugenverfälschung angeklagt. Genug Gründe für Spotify, um eine redaktionelle Unterstützung zu unterbinden. Die Beschuldigungen brachten die Plattform dazu, jegliche Musik der beiden Künstler aus den Playlists zu entfernen.

Ein Schritt, der einige Konsequenzen mit sich zog. XXX' Streams hätten stetig abgenommen. Ihm sei ein jährlicher Verlust von 60.000 Dollar prognostiziert worden. Der betroffene Künstler äußerte sich wenige Tage nach Bekanntgabe abfällig zu den Richtlinien und veröffentlichte eine umfangreiche Liste mit Namen von Kollegen des Genres, die ähnliche Verbrechen zu verantworten hätten. 

Gegenwind gab es nicht nur von dem Rapper selbst. Auch Angestellte von Spotify, sämtliche Medien und Berufsgenossen kritisierten die scheinheilige Vorgehensweise. Menschenrechtsaktivisten bezeichneten die Auswahl als willkürlich, andere empfanden sie sogar als rassistisch. Kendrick Lamar drohte im Zuge dessen angeblich damit, seine Musik ebenfalls entfernen zu lassen, wenn sich an den Vorkehrungen nichts ändere. 

Als Gegenreaktion auf die zahlreichen Vorwürfe wird Spotify laut Bloomberg alle XXX-Lieder erneut in die Playlists aufnehmen. Die Information leiteten Mitarbeiter höchster Position an Protestler und Mitglieder der Musikindustrie weiter. Die Änderungen der Richtlinien werden allerdings noch ausgearbeitet. Ob man R. Kellys Songs bald wieder in den offiziellen Playlists finden können wird, ist nach wie vor unklar.

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