Multimillionär Money Boy: Was ist dran?

UPDATE: Money Boy hat sich in seiner Insta-Story zu den Gerüchten um seinen angeblichen Millionen-Deal geäußert. Er dementiert die Geschichte mit einem knappen Statement.

Original-Meldung vom 27. April:

Aktuell macht die Erzählung vom Multimillionär Money Boy die Runde. Wohl losgetreten durch Sinan-G verbreitet sich, dass MBeezy dank einer alten Investition in den Sportdrinkhersteller BodyArmor gutes Geld verdient haben soll. Es geht dabei um umgerechnet knapp 100 Millionen Euro.

Money Boy verdient angeblich Millionen mit BodyArmor-Investment

Das Unternehmen BodyArmor wurde im November letzten Jahres von Coca-Cola übernommen – für 5,6 Milliarden Dollar. Daraufhin behauptete Sinan-G kürzlich in einem seiner Streams, dass Money Boy im Zuge der Übernahme seine Anteile an der Firma verkauft habe und knapp 98 Millionen Euro verdient haben soll.

Tatsächlich hatte Money Boy bereits 2019 in einem Interview mit 16Bars von seiner Investition erzählt. Dabei berichtete er, die Marke schon "früh" auf dem Schirm gehabt zu haben. Und als er dann Wind davon bekommen habe, dass auch Kobe Bryant mit einsteigt, habe er "über einen Kumpel" aus Amerika investiert und sich "Anteile gesichert". Allerdings habe er nach eigenen Angaben nur "ganz wenig Geld" aufgewandt.

Auch erklärte er damals, infolge eines älteren Vertriebsdeals zwischen BodyArmor und Coca-Cola bereits "Geld verdient" zu haben. Aus dem Interview ist also nicht klar ersichtlich, wie viel Anteile Money Boy an BodyArmor zu diesem Zeitpunkt besaß. Es besteht auch die Möglichkeit, dass er sie damals schon veräußert hatte. Ab Minute sieben redet der Wiener Rapper hier über seine Investments und Business-Moves:

Wir haben bei Money Boy nachgefragt, was an der Geschichte dran ist. Bislang gibt es noch keine Antwort. Sollte diese eintreffen, wird der Artikel geupdatet.

Das DripDrop-Archiv investigativ unterwegs

Der (sehr empfehlenswerte) Twitter-Account @DripDropArchiv, der sich mit dem Erhalt von Money Boy-Content beschäftigt, hat mithilfe der Followerschaft ein wenig tiefer gegraben.

Dabei wird auf einen Raptastisch-Artikel verwiesen, der (allerdings ohne Quellenangabe) behauptet, Money Boy hätte bereits 2014 Anteile an BodyArmor gekauft. Dies würde immerhin zu Beezys Aussage passen, er hätte "vor vielen Jahren" investiert.

Ein weiterer Nutzer will die exakte Finanzierungsrunde identifiziert haben, an der Money Boy über seinen Kollegen teilgenommen haben könnte. Bei dieser wurden 11 % der Firma für insgesamt 1,1 Millionen Dollar an sieben Investoren verkauft. Im Durchschnitt hätte so jeder knapp 1,6 % Anteile an BodyArmor erworben. Bei dem aktuellen Verkauf an Coca-Cola käme der Boy so tatsächlich auf umgerechnet knapp 98 Millionen Euro Gewinn. Dafür hätte er jedoch circa 157.000 Dollar investieren müssen. Fraglich ist, ob Money Boy solch eine Summe damals unter "ganz wenig Geld" verstanden hätte.

Aus den Unterlagen ist außerdem nicht eindeutig zu erkennen, wer die Anteile gekauft hat. Zudem wurden scheinbar auch im Jahr 2011 bereits BodyArmor-Anteile verkauft.

Kool Savas feiert Money Boys Millionen

Die Geschichte von Money Boy, der so richtig Money gemacht haben könnte, ist auch bis zu Kool Savas vorgedrungen. Der King of Rap zeigt sich auf Twitter hocherfreut über diese Entwicklung. All die Rapper, die sich vornehmlich über Geld abgrenzen, müssten sich jetzt dem Wiener Trapper "unterwerfen" – zumindest wenn es nach SAV geht.

"Mich befriedigt es sehr mitanzusehen wie Rapper die ihren Erfolg einzig und allein über die Finanzen definieren, sich dem Boy jetzt unterwerfen müssen." [sic]

Zudem lobt Savas die Weitsicht seines Kollegen. Für so ein Investment (wenn es dann annähernd den Tatsachen entspricht) sollte man Beezy beglückwünschen und einfach mal gönnen.

Ob Money Boy seinem Namen jetzt wirklich alle Ehre macht, bleibt bei allen Props jedoch unklar. Er hat sich selbst noch nicht zu Gerüchten um seine Millionen zu Wort gemeldet. Nur so viel: Kürzlich hielt er einmal ohne Kommentar eine Flasche von BodyArmor in die Handykamera.

Was ihn abseits aller Business-Deals zu einer immens wichtigen Figur für Deutschrap macht, kannst du hier nachlesen:

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