Mord an Jam Master Jay: Angeklagte schuldig gesprochen

Über 20 Jahre nach dem Mord an Run-D.M.C.-Legende Jam Master Jay wurden zwei Männer für schuldig befunden. Wie die Nachrichtenagentur Associated Press schreibt, ist eine Jury in New York zu dieser Entscheidung gekommen. Die nun verurteilten Karl Jordan Jr. und Ronald Washington stammen aus dem direkten Umfeld von Jam Master Jay. Die verbliebenen Mitgründer von Run-D.M.C. haben sich nach dem Urteil bereits zu Wort gemeldet.

Run-D.M.C.s Jam Master Jay erschossen: Angeklagte vor langer Haftstrafe

Karl Jordan Jr. ist Jam Master Jays Patensohn. Ronald Washington wird von der Associated Press als "alter Freund" bezeichnet. Beide sollen wegen eines geplatzten Drogen-Deals auf Rache aus gewesen sein. Die Männer zeigten sich mit der Entscheidung der Jury keineswegs einverstanden. "Ihr habt gerade zwei unschuldige Menschen getötet", soll Washington laut Spiegel im Gericht nach der Urteilsverkündung gerufen haben. Die Angeklagten hatten im Vorfeld ihre Unschuld beteuert. Nun drohen ihnen mindestens 20 Jahre Haft. Es könnte auch auf eine lebenslange Gefängnisstrafe hinauslaufen. Die Bekanntgabe des Strafmaßes steht noch aus.

Die Staatsanwaltschaft ließ nach dem Schuldspruch verlauten, dass es "kein Geheimnis sei, warum es Jahre gedauert hat, die Beschuldigten anzuklagen und zu verhaften." So hätten entscheidende Zeugen "Angst vor Vergeltungsmaßnahmen gehabt, insofern sie mit den Behörden kooperierten." Der zuständige Staatsanwalt hebt die Courage der Zeugen noch einmal gesondert hervor:

"Ihre Stärke und Entschlossenheit, bei diesem Prozess auszusagen, waren ein Triumph von Recht über Unrecht und Mut über Angst."

Zwei direkte Augenzeugen der Tat sind in dem Prozess in Erscheinung getreten. Andere Personen sagten unter anderem aus, dass sowohl Jordan Jr. als auch Washington nach dem Mord "belastende Aussagen" getätigt hätten. Die Verteidigung hat den Berichten zufolge die Glaubwürdigkeit solcher Angaben in Zweifel gezogen. So habe praktisch jeder Zeuge seine ursprüngliche Aussage "um 180 Grad" geändert.

Karl Jordan Jr. soll den Hiphop-Pionier 2002 in einem Tonstudio erschossen haben. Der Mitangeklagte Ronald Washington habe nach der Tat - so der Vorwurf - anwesende Zeugen mit einer Waffe bedroht und den Ausgang blockiert. 2020 gelang in den Ermittlungen ein Durchbruch. Gegen einen dritten Beschuldigten kündigt sich noch ein eigenständiger Prozess an.

Run-D.M.C. zeigen sich dankbar

Die anderen Gründungsmitglieder von Run-D.M.C. haben sich auf Instagram zum Verhandlungsausgang geäußert. "Wir sind dankbar, dass dieser Prozess zu Ende gegangen ist", heißt es. Zudem hoffen sie darauf, dass die Familie von Jam Master Jay nun einen Abschluss finden kann.

"Jay wird immer einen besonderen Platz in den Herzen all seiner Freunde und aller Menschen einnehmen, die er inspiriert, geholfen und denen er eine Chance gegeben hat. Er ist das Herz und die Seele von RUN DMC und wir werden ihn für immer vermissen."

Die Formation R.U.N.-DMC wurde Anfang der Achtziger in New York gegründet. Die Gruppe, die aus Jam Master Jay, DMC und Run bestand, gilt als wegweisend für die gesamte Hiphop-Kultur. Bereits 2009 erfolgte die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame.

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