Kollegahs Festival-Auftritt von Protesten begleitet

Kollegah ist am Wochenende, trotz diverser Proteste, in München auf dem "Hiphop Bewegt"-Festival aufgetreten. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch forderte, dass der Deutschrapper vom Festival ausgeladen wird. Der Grund seien antisemitische Texte.

Wegen Antisemitismus: Kollegah soll ausgeladen werden

Bereits 2019 wurde ein Auftritt von Kollegah in München abgesagt. Die Inhalte seiner Songs seien laut Knobloch antisemitisch. Gegenüber der Nachrichtenagentur epd zeigte sie sich nun schockiert darüber, dass Kollegah drei Jahre später erneut eine Bühne bekommen solle. Dabei erhielt Knobloch die Unterstützung des Verbandes jüdischer Studenten in Bayern, die unter anderem eine Ausladung des Rappers forderten. 

Bei dem Vorwurf würde es nicht darum gehen, dass der 38-Jährige offen Antisemitismus in seinen Rap-Texten predige. Allerdings nutze er bestimmte Begriffe sowie typische Metaphern, die aus der nationalsozialistischen Zeit bekannt seien. Dies mache es möglich, dass "Antisemiten aller Couleur" dazu in der Lage seien "Texte und Videos zu dechiffrieren". Dabei erklärte das Linke Bündnis gegen Antisemitismus in München via Twitter, dass vor allem sein jüngstes Album "Free Spirit" als ein "antisemitisches und verschwörungsideologisches 'Gesamtkunstwerk'" zu betrachten sei. Auch der Auftritt von Farid Bang wird hierbei von den Verbänden aus den selben Gründen kritisiert. 

Absage kommt für das Festival nicht in Frage 

Der Veranstalter des "Hiphop-Bewegt"-Festivals Marco Sansone erklärte in einem Statement, weshalb die Rapper nicht von der Veranstaltung ausgeladen wurden. Dabei erläuterte Sansone: "Wir distanzieren uns von Diskriminierung, Sexismus, Antisemitismus und Faschismus in jeglicher Form". Die Einladungen der Künstler sollen auf der Nachfrage seiner "sehr breitgefächerten und multikulturellen Community, die sehr viele Nationalitäten, Herkunftsländer und Glaubensrichtungen integriert" basieren. Farid Bang und Kollegah seien beliebt und "treten deshalb auf dem Festival auf."

In einer Pressemitteilung äußerte sich auch ein Sprecher von Kollegah zu den Vorwürfen. Die Raptexte von Kollegah und Farid Bang sollen dabei "Übertreibungen und/oder Vergleiche" darstellen und "keine persönlichen oder ethischen Zusammenhänge mit den Künstlern haben."

Für Kollegah und Farid Bang sind Antisemitismus-Vorwürfe nichts neues. Die beiden haben bekanntermaßen den Echo-Skandal ausgelöst. Der ebenfalls dazu führte, dass mehrere Künstler ihren Echo aus Protest zurückgaben. Farid Bang erklärte bereits, seine Line zu bereuen.

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