Kollegah vs. Separate: So soll es es zum "Eineiig"-Gerücht gekommen sein

Kollegahs Disstrack gegen Separate "Ein guter Tag zum Sterben" hat mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel. 2022 kommt zu der Beef-Geschichte nun ein neues - nicht unwichtiges - Detail hinzu. Separate will nämlich erfahren haben, wie Kollegah damals auf den doch recht speziellen Gedanken gekommen ist, zu behaupten, dass sein Kontrahent nur "ein Ei in seim' Hoden drin" hätte. Dieses Gerücht um das eine Ei hängt dem Mainzer Rapper bis heute nach. Inzwischen hat Separate für sich den Schuldigen ausgemacht: Prinz Pi!

Prinz Pi soll Kollegah von Separates Hoden erzählt haben

Separate ist seit ein paar Wochen aktiv im Twitch- und YouTube-Game. Zusammen mit Abroo blickt er dabei auch auf die Zeiten bei seinem Label Buckwheats. In einem aktuellen Highlight-Clip analysiert er dabei die Situation mit Prinz Pi. Beide veröffentlichten über das Label das Kollaboalbum "1. Liga". Eine daran anschließende Auszahlung an Prinz Pi könnte demnach den Grundstein für das Gerücht um Seppos Eineiigkeit gelegt haben.

So spekuliert Separate, dass Prinz Pi sich damals "mehr erhofft" habe als "einen gewissen Betrag X". "Gerade für Pi hätte es noch mehr geben müssen", erklärt der Mainzer rückblickend. Gab es aber nicht. Sein Kollabopartner sei daher "so sauer gewesen", dass es zum Kontaktabbruch kam - "der wollte nie wieder mit mir reden", erinnert sich Separate. Prinz Pi sei im Anschluss an keiner Klärung interessiert gewesen und habe sich wohl "abgezogen gefühlt". Jahre später rappte Kollegah "ganz ohne übertriebenes Waffengelaber" dann darüber, dass Separate nur über ein Ei verfüge. Das gehe auf Prinz Pi zurück:

"Und zwar war Prinz Pi die Person, die bei Kollegah das Gerücht verbreitet hat, ich hätte nur ein Ei."

Die Info habe Separate aus "sehr internen Quellen". Die entsprechenden Leute hätten keinen Grund, dem Deutschrapveteranen über zehn Jahre später "Scheiße zu erzählen."

Kollegah habe die Behauptung damals "gut verpackt". So gut, dass es an Separate haften geblieben ist, "wie Scheiße am Schuh". Bis heute müsse sich der Mainzer damit herumschlagen. Kollegah habe gewusst, dass dies ein "guter Diss ist, den man nicht beweisen kann."

Seppo habe sich immer die Frage gestellt, wie Kollegah zu diesem durchaus ungewöhnlichen Front gelangt sei. Erst im letzten Jahr habe Separate eine Antwort erhalten. Seine Quelle habe es derart authentisch dargelegt, dass es für ihn keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit gebe. Prinz Pi sei in dieser Hinsicht eine "kleine verzogene Göre" und ein "ekelhafter Typ".

Kollegah vs. Separate: Was war da los?

Separate wirft Kollegah anno 2007 auf Tracks und in Interviews vor, aus kommerziellen Gründen das Image eines Zuhälter-Rappers zu bedienen. Kollegahs rasanter Aufstieg trotz mutmaßlich mangelnder Realness ist dem Buckwheats-Oberhaupt offenbar ein Dorn im Auge. Die musikalische Reaktion aus dem Selfmade-Camp folgt mit "Ein guter Tag zum Sterben". In dem Track stellt der selbst ernannte Boss es als "Tatsache" dar, dass Separate nicht komplett ausgestattet herumläuft. In Zuhälter-Manier erklärt Kollegah:

"Der Typ, der hat ohne Scheiss nur ein Ei im Hodensack, Freunde. Das ist kein Witz, das is' ne bekannte Tatsache in Mainz Freunde."

In Form einer Punchline dürfte den Deutschrap-Fans, die schon länger am Start sind, Folgendes im Gedächtnis geblieben sein:

"Der Sebastian, er hat nur ein Ei in seim' Hoden drin /
Kollege, du bist eineiig, wie die Olsen Twins"

Nach einer vermeintlichen Friedenserklärung erscheint mit "Sonnenbank Pimp" im Anschluss ein Disstrack von Separate gegen Kollegah. In den folgenden Jahren wechseln sich kleine Seitenhiebe ab – zum Beispiel im Video zum Kollegah-Track "Alpha" (2014). In dem Clip werden nach erfolgreichen Auftragsmorden Zahlencodes durchgestrichen. Einer dieser Codes führt dabei zu Separate.

Doch schon gegenüber Laut.de macht Selfmade-Boss Elvir Omerbegovic im Frühjahr 2007 klar: "Der Beef war und ist für uns mit unserem Disstrack zu Ende".

"Ein guter Tag zum Sterben" feiert dieses Jahr offenbar ein kleines Revival. Schon bei Niqo Nuevo führte zuletzt in einem Interview kein Weg an dem Disstrack vorbei – aus persönlichen Motiven.

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