Kollegah vs. Arafat in München: Bushido blickt zurück

Seit der Veröffentlichung von Kollegahs neuester Single "Sigma" ist das inzwischen sieben Jahre alte Aufeinandertreffen von Bushido und Kollegah beim Hip Hop Bewegt Festival aus dem Jahr 2017 wieder Thema. Nachdem Bushido bereits in seiner Biografie "Anis" aus 2022 behauptet hatte, Arafat hätte einen Cousin damals beauftragt, auf Kollegah zu schießen, griff der Alpha Music Empire-Chef diese Story nun auf. Das wiederum ruft erneut Bushido auf den Plan, der im "Electro Ghetto"-Podcast noch einmal eine ausführlichere Sicht auf das besagte Treffen teilt.

Bushido spricht über Streit mit Kollegah beim Hip Hop Bewegt Festival

Direkt zu Beginn will Bushido klargestellt wissen, dass er in den Streit beim Festival eigentlich gar nicht involviert gewesen sei. Es hätte sich viel eher um eine Auseinandersetzung zwischen Arafat und Kollegah gehandelt. "Ich war nicht derjenige, der eine andere Meinung hatte oder ihm dann vorschreiben wollte, wie das zu laufen hat." Weiter behauptet Bushido, es habe überhaupt keine inhaltliche Diskussion stattgefunden, viel mehr sei es bei dem Ganzen nur "um die Egos" der Beteiligten gegangen.

Dass es wirklich zu einer ernsthaften Eskalation hätte kommen können, zweifelt Bushido aber zumindest an. Seiner Erzählung zufolge seien nämlich auch Mitarbeiter des Berliner LKA anwesend gewesen. Einer von denen soll deutlich gemacht haben, dass, falls nötig, eine Vielzahl an bayrischen SEK-Beamten bereitstehen würde, um mit aller Härte einzugreifen.

"Der hat denen einfach gesagt: 'Passt mal auf, entweder, ihr geht jetzt rein und redet dadrinnen im kleinen Raum vernünftig miteinander oder ich gebe jetzt das Zeichen und den Rest macht das SEK.'"

Diese Ansage soll sowohl Wirkung gezeigt und gleichzeitig auch beiden Parteien die Möglichkeit gegeben haben, ihr Gesicht zu wahren. Immerhin hätte keiner ein ernsthaftes Interesse daran gehabt, den Konflikt auf eine physische Ebene zu heben.

Im Buch "Anis" klang das noch anders. Dort wurde die Situation folgendermaßen beschrieben: "Kollegah machte sich auf den Weg zur Tür, wo Hassan stand. Arafat schaute zu seinem Cousin rüber und gab ihm ein Zeichen. Doch Hassan stand nur dort. Völlig bewegungslos. Er zitterte. Arafat nickte ihm noch mal sehr deutlich zu. Es war klar, was er wollte. Hassan sollte schießen."

Bushido glaubt übrigens, dass die Veranstalter des Festivals ganz absichtlich sowohl Kollegah als auch ihn gebucht hätten. Trotz - oder gerade wegen - des damaligen Beefs, um mehr Karten zu verkaufen. So deutet er auch an, dass seine Gage im Nachhinein neu verhandelt worden wäre, als klar war, dass beide Rapper "im Mittelpunkt der Krise" dort auftreten würden. Von wem möchte er nicht sagen – man kann sich aber denken, wer gemeint ist.

Die Podcast-Folge könnt ihr euch hier anhören:

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