Der iranische Rapper Toomaj Salehi wurde erneut verhaftet. Das berichten staatlich kontrollierte iranische Medien sowie internationale News-Outlets übereinstimmend. Grund für seine erneute Verhaftung sei laut der Nachrichtenagentur der iranischen Justiz die "Verbreitung von Falschinformationen und Störung der öffentlichen Meinung".
Kurz nach Freilassung: Toomaj Salehi wurde erneut festgenommen
Vor knapp zwei Wochen war Toomaj Salehi eigentlich auf Kaution freigekommen, nachdem er im vergangenen Sommer noch zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde. Am Donnerstagabend, dem 30. November, wurde er dann in der Stadt Babol erneut verhaftet.
Eine ihm nah stehende Person berichtet auf Twitter/X, dass bewaffnete Staatsbeamte dem Auto auflauerten, in dem Toomaj und einige seiner Freunde gerade auf Reise waren. Dem Bericht zufolge soll der Rapper von den Beamten mit der Rückseite von Schusswaffen verprügelt worden sein. Toomajs Freunde wurden ebenfalls verhaftet, aber später freigelassen.
Wieso wurde der Rapper erneut verhaftet? Die iranische Regierung behauptet, Toomaj hätte Lügen veröffentlicht und versucht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Aktivisten führen die erneute Verhaftung auf ein Video zurück, das der 33-Jährige kürzlich auf YouTube hochgeladen hat. In dem Video spricht er unter anderem von schwerer Folter. Auch fordert er Freiheit für den Iran.
Toomaj erklärt in dem besagten Video auch, dass er Beschwerde wegen der Folter eingereicht habe. Diese Aussage nutzt das Regime aktuell, um die erneute Festnahme zu begründen. Laut ihnen habe Toomaj nämlich keine Beschwerde eingereicht. Gestern veröffentlichte sein Anwalt dann die besagten Dokumente auf X. Dazu schreibt er noch, dass er es für nötig erachte, mit den Unterlagen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil er keinen Kontakt mehr zu Toomaj aufbauen kann. Auch sei dessen Aufenthaltsort unbekannt.
November 2023: Toomaj Salehi wird freigelassen
Noch Ende November wurde der Rapper auf Kaution freigelassen. Eigentlich wurde er im Sommer 2023 wegen "Krieg gegen Gott", "Korruption auf Erden" sowie Verbreitung von Lügen und Propaganda zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Laut seinem Anwalt wurde diese Haftstrafe revidiert, weil das Gericht einen "Fehler im ursprünglichen Urteil" gefunden habe.
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