"Ich weiß nichts über Musik": Star-Produzent Rick Rubin erklärt, wofür er bezahlt wird
Rick Rubin bei "60 Minutes"

Rick Rubin ist eine Legende. Der Produzent und Def Jam-Mitgründer arbeitete im Laufe seiner illustren Karriere mit so gut wie jedem Weltstar der Musikindustrie zusammen. Von LL Cool J über Metallica, Jay-Z oder Shakira bis hin zu Eminem und den Red Hot Chilli Peppers, jeder will Rick Rubins Hilfe. Und das, obwohl er selbst über sich sagt, kaum Ahnung von der technischen Seite der Musikproduktion zu haben. Er spiele fast keine Instrumente und könne auch kein Mischpult bedienen. Im Interview mit dem Format 60 Minutes erklärte er nun, wofür die Artists ihn bezahlen und warum sie mit ihm zusammenarbeiten wollen.

Rick Rubin erklärt seinen Erfolg

Die Frage von Moderator Anderson Cooper, ob er Instrumente spielen kann, beantwortet Rick Rubin mit "Kaum". Generell habe er nicht viel Ahnung von dem, was sein Kerngeschäft ist: "Ich habe keine technischen Fähigkeiten. Und ich weiß nichts über Musik." Aber warum ist Rick Rubin dann seit Jahrzehnten so erfolgreich und wofür bezahlen in die Künstler*innen dann überhaupt? Auch darauf hat der 59-Jährige eine Antwort:

"Ich weiß, was ich mag und was ich nicht mag. Und ich bin konsequent in Bezug auf das, was ich mag und was ich nicht mag. [...] Das Vertrauen in meinen Geschmack und meine Fähigkeit, meine Gefühle auszudrücken, hat sich für Artists als hilfreich erwiesen."

Zu wissen, was man mag, klingt erst einmal relativ simpel. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erklärt Rick Rubin dann allerdings, dass er diese Fähigkeit dem normalen Konsumenten abspricht. Dieser wisse nicht, was ihm gefalle. Die Hörerschaft wisse nur, was es in der Vergangenheit bereits gegeben hat. Herauszufinden, was anderen gefallen könnte, sei nicht in seinem Interesse.

Seine Arbeit bestehe darin, in dem Artist etwas zu finden, dass eine Emotion auslöst. Das sei es schlussendlich, was dafür sorge, dass die Hörer am Ende mehr davon wollen würden.

Das sehr interessante Interview gibt es bei CBS zu sehen und nachzulesen.

Rapstars über Rick Rubin

Wie diese Arbeit von Rick Rubin in der Praxis aussieht, erklärte Kanye West vor knapp zehn Jahren in einem Interview mit Zane Lowe. Er hatte Rubin für die Fertigstellung seines "Yeezus"-Albums angefragt. Der daraufhin die zu Beginn dreieinhalb-Stunden-lange Skizze auf eine passende Länge kürzte. Ye fasste diese Arbeit so zusammen: "Er ist kein Produzierer, er ist ein Reduzierer."

Dr. Dre bezeichnet ihn als den "dopesten Produzenten aller Zeiten".

Vor einigen Jahren gab Rick Rubin einen Einblick in den Geburtsort von Def Jam Recordings, ein Schlafzimmer:

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