Hakenkreuz & P*rnos: Kanye West soll Adidas-Team immer wieder schockiert haben
Collage von Adidas-Logo und Kanye West

Für einen Artikel der New York Times hat sich die Journalistin Megan Twohey mit Adidas auseinandergesetzt – genauer gesagt befindet sich die langjährige Zusammenarbeit mit Kanye West im Zentrum ihrer investigativen Recherche. Antisemitische Aussagen seitens Ye führten im letzten Jahr zu einem Ende der Partnerschaft. Dank interner Aufzeichnungen und Interviews mit aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeiter*innen bringt der New York Times-Artikel nun neue, jedoch wenig erfreuliche Details ans Licht.

Kanye West & Adidas: Eine durchwachsene Zusammenarbeit seit Tag Eins

Wir schreiben das Jahr 2013: Kanye West und Adidas sind erst seit Kurzem offizielle Geschäftspartner, jetzt muss der erste Yeezy-Sneaker designt werden. Voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit, so heißt es im Artikel, habe das Adidas-Team in einem der ersten gemeinsamen Meetings verschiedene Sneaker und Stoffmuster auf einem langen Tisch aufgereiht.

Doch nichts davon schien Kanyes Vision zu erfüllen. Der damals 35-Jährige soll sich nämlich einen Stift genommen und etwas auf einen Schuh gemalt haben. Das Ergebnis: Ein Hakenkreuz. Dazu sei gesagt, dass das Meeting in der deutschen Hauptzentrale des Sportartikelherstellers abgehalten wurde. Hierzulande ist das öffentliche Verwenden des Symbols (zumindest mit Bezug auf den Nationalsozialismus, das Swastika trägt in anderen Religionen und Kulturen eine andere Bedeutung) strafbar. Entsprechend schockiert sei das Adidas-Team von Kanye gewesen.

Wenige Wochen zuvor soll Ye seinen Geschäftspartnern bereits einen Porno gezeigt haben – anscheinend, um die "Kreativität zu fördern". Solche Vorfälle lassen sich als Vorboten für die kommenden Jahre, schlussendlich auch für das Ende der Zusammenarbeit deuten. Ein weiteres Beispiel: Ye soll einen jüdischen Adidas-Manager dazu aufgefordert haben, jeden Tag ein Bild von Adolf Hitler zu küssen.

Ganz generell habe der Musiker sich in der Partnerschaft oftmals missverstanden gefühlt. Kanye schien der Meinung zu sein, dass seine Position bei Adidas eine Form der Sklaverei sei. "Tränen waren geläufig; genauso war es Wut", so wird Kanyes Stimmung in den Adidas-Meetings im New York Times-Artikel zusammengefasst.

Und obwohl Kanye schon in den frühesten Tagen ein unberechenbares Verhalten an den Tag gelegt hat, hielten beide Parteien in den folgenden zehn Jahren an der Partnerschaft fest. Die Yeezy-Reihe wurde zu einem riesigen Erfolg, mit dessen Ausmaß vorher wohl ebenso wenig zu rechnen gewesen ist.

Wie es für Adidas nach der Trennung von Kanye weiterging 

Vor ziemlich genau einem Jahr, im Oktober 2022, hat Adidas sich endgültig von Kanye getrennt. In den Wochen und Monaten zuvor war Kanye durch diverse antisemitische Äußerungen öffentlich in Kritik geraten. Wenn man bedenkt, wie lange Kanye schon unternehmensintern für ähnlichen Trubel sorgte, schien Adidas mit diesem Schritt also eher dem öffentlichen Druck nachzugeben.

Da Yeezy aber einer der wichtigsten Marken für Adidas war, führte das Ende der Zusammenarbeit zu erheblichen finanziellen Verlusten für das deutsche Unternehmen. Auch vor Gericht musste Adidas eine Niederlage gegen den Rapper einstecken.

Immerhin: Vor Kurzem konnte Adidas sich durch den Verkauf von Yeezy-Restbeständen finanziell zumindest etwas erholen.

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