George Floyd: Kanye West zweifelt an Todesursache – Familie erwägt Klage

Kanye West schlittert momentan von einer belastenden Aussage zur nächsten. Im Drink Champs Podcast mit N.O.R.E. und DJ EFN behauptete Ye nun, die genauen Umstände rund um den Tod von George Floyd zu kennen. Kanyes vermeintliches Wissen weicht dabei von der offiziellen Version ab. Von tödlicher Polizeigewalt spricht er nicht. Die Familie von George Floyd könnte den US-Star deswegen nun verklagen.

Kanye West hat da diese Doku gesehen ...

George Floyd wurde im Mai 2020 vom damaligen Polizisten Derek Chauvin getötet. Ein Gericht sah den Tod durch Gewalteinwirkung als erwiesen an. Das Strafmaß: 22,5 Jahre Gefängnis. Fast zehn Minuten drückte der Ex-Polizist sein Knie auf den Halsbereich von George Floyd. Kanye West kann darin nicht die Ursache für den Tod erkennen.

"Sie haben ihm Fentanyl gespritzt. Wenn man genau schaut, sieht man, das Knie von dem Typen war nicht mal auf seinem Hals."

Der Mord an George Floyd ist auf Video. Es ist dokumentiert, wie er seinen Peiniger anfleht, ihn atmen zu lassen. George Floyds "I can't breathe" ging um die Welt. Das gilt ebenso für die Bilder eines weißen Polizisten, der mit seinem Knie einen Schwarzen Mann eine gefühlte Ewigkeit auf den Boden presst. Weltweite Proteste und die Ausweitung der Black-Lives-Matter-Bewegung waren die Folge.

Kanye gibt jedoch nichts auf die Entscheidung des Gerichts und scheint auch die Autopsieberichte anzuzweifeln. Wie kommt er darauf? Seine Sichtweise hat Kanye aus einer Doku der rechtskonservativen Aktivistin Candace Owens. Diese hat dem Black-Lives-Matter-Movement in "The Greatest Lie Ever Sold: George Floyd and the Rise of BLM" den Kampf angesagt.

Kanye sieht indes jüdische Mächte in seinem Weg. So seien es die "jüdischen Medien", die ihn blockieren würden. Kanyes Social-Media-Profile wurden zuletzt bereits wegen antisemitischer Postings auf Eis gelegt. Als Reaktion darauf will er offenbar die Social-Media-Plattform Parler kaufen – eine Twitter-Alternative, die vor allem im rechten und konservativen Lager genutzt wird.

George Floyds Familie kann Kanyes Aussagen nicht so stehen lassen

Die Angehörigen von George Floyd überlegen, Ye wegen Falschaussage zu verklagen. Ein Anwalt der Familie meldete sich auf Twitter zu Wort. Die Aussage von Kanye zum Tod von George Floyd "untergräbt und mindert den Kampf der Floyd-Familie", schreibt er unter anderem.

Mitte 2020 hat sich Kanye noch für die Angehörigen von George Floyd eingesetzt. Mitten in der Hochphase der Black-Lives-Matter-Demonstrationen spendete Ye laut CNN zwei Millionen Dollar. Die Summe ging an die Familien von George Floyd, Breonna Taylor und Ahmaud Arber. Auch Breonna Taylor und Ahmaud Arber sind zu Symbolfiguren bei den Protestkundgebungen geworden. Breonna Taylor kam ebenfalls bei einem Polizeieinsatz ums Leben. Der Afroamerikaner Ahmaud Arber wurde beim Joggen von drei weißen Männern verfolgt und schließlich erschossen.

Kanyes teilweise verstörende Ansichten zum Weltgeschehen sind mutmaßlich im Kontext seiner bipolaren Störung zu sehen. Auch wenn die Krankheit nicht als Entschuldigung für Antisemitismus oder Rassismus funktioniert, könnte sie zumindest erklären, warum Kanye aktuell jegliches Maß zu verlieren scheint.

Die gesamte Folge Drink Champs kannst du hier schauen:

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