"Kültür für Deutschland": Eko Fresh & Elif in neuer Doku

Eko Fresh und Elif sind zwei der Artists, die bei der 3sat/ZDF-Produktion "Kültür für Deutschland" eine tragende Rolle einnehmen. Die Doku soll die "Geschichten der Künstler*innen und ihren Weg in der deutschen Kulturszene" aufzeigen. Dabei kommen neben Eko und Elif auch weitere Artists zu Wort, deren Eltern oder Großeltern einst in den 1960er-Jahren als sogenannte Gastarbeiter*innen aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind. So erzählen beispielsweise Serdar Somuncu, Mousse T. oder die aktuelle Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters Shermin Langhoff von ihrem persönlichem Weg in der Bundesrepublik.

Eko Fresh: "Empowerment, das ist mein Ding"

Die Protagonist*innen der Doku betrachten unter anderem, welchen Stellenwert Integration, Tradition und Heimat bisher in ihrem Leben besessen haben. Elif sieht sich in ihrer Kunst von den deutschen und türkischen Einflüssen profitieren:

"Der Grund, warum meine Musik so emotional ist, ist auch, weil ich einen türkischen Background habe. Und ich liebe das."

In ihrer Musik weist sie zudem auf Missstände hin. Mit ihrem Beitrag beim Free ESC setzte sie beispielsweise ein "politisches Statement", wie sie es rückblickend bezeichnet. Damals hatte sich die Künstlerin ein blaues Auge geschminkt, um bei ihrer Performance des Tracks "Alles Helal" auf Gewalt gegen Frauen hinzuweisen.

Auch Eko Fresh (jetzt auf Apple Music streamen) thematisierte bereits Gewalt in seinen Songs. In "Köln Kalk Ehrenmord" (2011) beschreibt er die Geschichte eines türkischen Mädchens, das sich in einen Deutschen verliebt. Der Bruder des Mädchens wird daraufhin zum Mörder und richtet schlussendlich sich selbst.

Eko sei sich damals nicht im Klaren darüber gewesen, was diese Story für eine Tragweite haben würde. Erst später habe er sich bewusster mit solchen Themenkomplexen auseinandergesetzt.

"Empowerment, das ist mein Ding. Das sind die Themen, die mich beschäftigen. Es ist auch Rassismus. Das wird auch immer wieder vorkommen, solange es das gibt - der wird ja nicht weggehen - kommt es auch in meiner Musik vor."

Das Ermutigen von Menschen sei ebenfalls auf seinem neuen Album "Abi" das vorherrschende Thema. Beleidigungen gegenüber Frauen akzeptiere er nicht. Stattdessen will Eko aufzeigen, dass dies in der Rapszene ein No-Go sein sollte: "Gerade in der Hiphop-Branche gibt es eine Spur von Frauenfeindlichkeit, die sich so durch die Texte zieht, wogegen ich ankämpfen möchte – und zeigen möchte, dass das nicht normal ist."

Die gesamte Doku, die auch in türkischer Sprache geschaut werden kann, gibt es in der 3sat-Mediathek zu sehen.

Sein türkischer Background wird bei Eko demnächst musikalisch wieder eine Rolle spielen. Für den 30. Oktober 2021 hat er "60 Gastarbeiter Bars" angekündigt. Sein Track "Der Gastarbeiter" hat inzwischen sogar seinen Weg in die Klassenzimmer gefunden.

Eko Fresh läuft bald im Klassenzimmer

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