"Effect"-Gründer teilt gegen Rapper- & Influencer-Drinks aus
Deutschrap-Getränke

Getränke von Rappern und Influencern waren vor ein bis zwei Jahren der absolut heiße Scheiß. Gefühlt jede Woche machte ein neuer Juice die hiesigen Supermarktregale unsicher. Heutzutage ist davon nur noch wenig übrig geblieben. Bereits im vergangenen Jahr konnte man auf diversen Social-Media-Plattformen immer wieder Bilder von Eistee und Ähnlichem finden, der aufgrund des sich anbahnenden Mindesthaltbarkeitsdatums zu Spottpreisen verscherbelt wurde. Aber woran liegt das? In einem Interview mit TV Strassensound liefert der Gründer der Energydrink-Marke "Effect", Andreas Herb, eine Erklärung für das extreme Abflachen des Trends.

Deutschrap-Eistees: "Effect"-Gründer sieht Probleme bei Engagement & den Preisen

Herb - der das Interview natürlich vor allem dafür nutzt, seine eigenen Marken anzupreisen - sieht bei der Konkurrenz Schwächen im Engagement und in der Preispolitik. Ihm zufolge seien die meisten Marken eine Art "One-Hit-Wonder", die nur mit dem ursprünglichen Release für wirklich Welle sorgen konnten. Viele hätten die Drinks ein Mal gekauft, um "mitreden" zu können. Darüber hinaus hätten die meisten Eistees und Co. keine Kunden binden können.

Viele hätten angeblich gedacht, dass der Hype anhalten würde. In Wahrheit seien diese - nicht namentlich genannten Unternehmen - jetzt in der Situation, mit riesigen Lagerbeständen und verbindlichen Verträgen kämpfen zu müssen, so Herb.

"Ob jetzt ein YouTuber, ein bekannter, mit seinem Energy-Drink oder die Eistees. Da werden dann Millionen-Zahlen genannt, [...] Guckt man mal hinter die Kulissen, da stehen aber auch noch ein paar Tausend Europaletten, wo das Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft. Da sind noch Verträge für Aroma, das abgenommen werden muss. Da müssen nochmal 1,5 Millionen [Euro] Schadensersatz gezahlt werden. Also alles hat immer zwei Medaillenseiten."

Als weiteres Problem nennt Herb die aufgerufenen Preise. Gerade Deutschland nehme er im Bereich Essen und Getränke als äußerst "preissensibel" wahr. Ein Kasten Bier und alteingesessene Softdrinks seien so preisstabil, dass es sehr schwierig wäre, neue Kunden mit höherpreisigen Produkten zu gewinnen. Als Beispiel wird "Prime" von Logan Paul und KSI angeführt, dem Herb zwar auch attestiert, mit Markteintritt eine große Aufmerksamkeit generiert zu haben. Ob sich das Getränk in Deutschland wirklich langfristig durchsetzen kann, halte er jedoch zumindest für fragwürdig.

Der "Effect"-Gründer behauptet, dass er von mehreren Unternehmen wisse, bei denen aufgrund fehlerhafter Kalkulationen "so 100 Millionen [Euro] verbrannt" wurden.

Bereits im März des letzten Jahres hatte die Lebensmittel Zeitung berichtet, dass ein Großteil des Eistee-Marktes mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen habe. Capital Bras Bratee hatte damals beispielsweise einen Umsatzrückgang von 70 Prozent hinnehmen müssen.

Effect & Deutschrap

Deutschrap-Fans wissen, dass "Effect" seit einiger Zeit probiert, sich in die Szene-Landschaft einzufügen. Eine Vielzahl an Musikvideos der letzten Jahre hatte mal mehr, mal weniger prominente Placements. Herb verrät in dem Interview, dass er sogar überlegt, sein eigenes Label an den Start zu bringen.

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