Bushido-Prozess: Gutachter soll Tonaufnahme infrage stellen

Update vom 7. April 2023:

Bushidos Anwalt äußerte auch Bedenken wegen der fehlenden Metadaten der Audiodatei. Inzwischen hat jedoch der Stern-Journalist Matthias Bolsinger auf Twitter bestätigt, dass die Metadaten existieren, die Datei jedoch aufgrund des Quellenschutzes vor Gericht als Kopie ohne Metadaten vorgelegt wurden. Das sei mit dem Richter abgesprochen gewesen. Der Gutachter soll ebendiese Kopie untersucht haben und nicht das Original. Die Metadaten wurden zensiert in einem neuen stern-Artikel veröffentlicht und sollen laut stern-Untersuchungen echt sein.

Originalmeldung vom 3. April 2023:

Das Gerichtsverfahren zwischen Bushido und seinem Ex-Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker geht in die nächste Runde. Vor rund einem Jahr kam eine Tonaufnahme ans Licht, auf der das Gespräch zwischen Arafat und Bushido im Jahr 2018 zu hören sein soll, um das es bei dem Prozess hauptsächlich geht. Die Legitimität dieses Mitschnitts wurde jedoch von sowohl Bushidos Anwalt als auch dem Magazin Business Insider angezweifelt. Nun hat ein Gutachter auf Anfrage des Berliner Landgerichts die Audio-Aufnahme selbst überprüft und soll bald vor Gericht aussagen.

Der Tonaufnahme ist "mit vorsichtiger Skepsis zu begegnen", sagt Bushidos Anwalt

Bushidos Anwalt Steffen Tzschoppe äußert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass dem Gutachter zufolge der Aufnahme "mit vorsichtiger Skepsis zu begegnen" sei. Er habe von Beginn an angenommen, dass die Audioaufnahme gefälscht ist, um Bushidos Aussagen unglaubwürdig erscheinen zu lassen.

Auf dem Tonmitschnitt sollen die Geschehnisse des 18. Januars 2018 zu hören sein, als Bushido die Beziehung zu seinem langjährigen Geschäftspartner beenden wollte. Während dieses Gesprächs soll Bushido von Arafat eingesperrt und unter anderem mit einem Stuhl und einer Wasserflasche beworfen worden sein. Jedoch soll von diesem Streit nichts auf der Tonaufnahme zu hören sein. Laut dem Anwaltsteam von Arafat Abou-Chaker würde dies beweisen, dass Bushido vor Gericht gelogen hat.

Was bisher über die Bushido v. Arafat-Aufnahme bekannt war

Im Februar 2018 hat der stern die Existenz dieser Tonaufnahmen publik gemacht. Kurz darauf äußerte jedoch das Magazin Business Insider Zweifel an der Authentizität der Aufnahmen. Denn laut Bushido soll das Treffen zwischen ihm und Arafat vier Stunden gedauert haben. Jedoch ist die Audioaufnahmen nur zwei Stunden lang und soll weder einen eindeutigen Anfang noch ein eindeutiges Ende haben. Dementsprechend könnten die Ereignisse, die Bushido schildert, vor oder nach der Aufnahme passiert sein, so Business Insider. Bushidos Anwaltsteam behauptet, die geleakten Aufnahmen sollen aus verschiedenen Treffen zusammengeschnitten worden sein und nicht die Ereignisse des 18. Januars 2018 darstellen.

Das stern-Magazin blieb jedoch bei der eigenen Darstellung und fing sich so eine einstweilige Verfügung von Bushido ein. Sie dürfen Bushidos Aussagen im Zuge der Aufnahmen nicht mehr als unwahr darstellen. 

Die Authentizität der Aufnahme wird in den kommenden Tagen vor Gericht geklärt. Einen Termin für die Aussage des Audio-Gutachters gibt es noch nicht. Ab heute, dem 3. April 2023, soll der Prozess fortgesetzt werden, weitere Prozesstage sind, Stand jetzt, bis zum 4. Mai geplant. Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder werden von der Staatsanwaltschaft und Nebenkläger Bushido unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vorgeworfen.

Alles zu den Zweifeln von Business Insider findet ihr hier:

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