Im Zuge des wahrscheinlich größten Beefs der letzten Jahre veröffentlichte Metro Boomin einen Diss-Beat gegen Drake: Das oft als Disstrumental bezeichnete "BBL Drizzy". Die Produktion erfreute sich so großer Beliebtheit, dass sogar der gedisste 6 God selbst es sich nicht nehmen ließ, auf den Beat zu rappen. Jetzt sieht sich die Firma, die für die Produktion des Beats verwendete KI verantwortlich ist, mit einer Klage von den drei großen Major-Labels konfrontiert.
Suno & Udio: KI-Firmen von Major Labels und RIAA verklagt
In einem gemeinsamen Vorstoß gehen Sony Music, Warner Music und die Universal Music Group zusammen mit der Recording Industry Association of America gegen die KI-Anbieter Suno und Udio vor. Die RIAA hat die zwei Copyright-Klagen am Montag eingereicht, die Major-Labels treten als Nebenkläger auf. Konkret geht es darum, dass die beiden Anbieter zahlreiche urheberrechtlich geschützte Aufnahmen zum Trainieren ihrer KIs genutzt haben sollen. Bei Suno und Udio können User ganze Songs anhand von einfachen Text-Prompts generieren.
Die RIAA fordert bis zu 150.000 Dollar – pro Verletzungsfall.
Udio war zuletzt einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, nachdem Metro Boomin sein eingangs erwähntes Disstrumental "BBL Drizzy" auf einer KI-generierten Grundlage aufgebaut hatte. Der Comedian Will "King Willonius" Hatcher hatte über Udio einen gleichnamigen Song kreiert.
Sunos CEO erklärt in einem Statement gegenüber der Washington Post, dass seine Firma sich an in den Staaten geltendes Recht halte. Die generierten Inhalte seien "transformativ" und würden demnach kein Urheberrecht verletzen. Es sei nicht möglich, bestehende Songs einfach nach Wunsch zu kopieren.
Der Präsident der RIAA, Mitch Glazier, sieht das anders:
"Nicht lizenzierte Dienste wie Suno und Udio, die behaupten, es sei "fair", das Lebenswerk eines Künstlers zu kopieren und es ohne Zustimmung oder Bezahlung für den eigenen Profit zu nutzen, werfen das Versprechen einer wirklich innovativen KI für uns alle zurück."
