Die Beziehung zwischen Animus und Azad hielt kaum zwei Jahre. Was den Heidelberger und die Frankfurter Raplegende getrennt haben soll, erzählt Animus in weiteren Folgen seines Podcasts. Er führt dabei gleich eine Reihe von Gründen ins Feld, warum sein Weg bei Bozz Muzik nach nur zwei Projekten ein Ende fand.
Animus fühlt sich von Azad im Stich gelassen
Auf der Deutschrap-Timeline liegen wir hinter dem allseits bekannten Manuellsen-Interview nach dem Studionangriff auf Animus. Animus ist in jener Zeit bei Azads Label Bozz Musik unterwegs. Allerdings nur auf "mein Wort, dein Wort"-Basis. Schriftliche Verträge soll es laut Animus nicht gegeben haben.
Nach der Auseinandersetzung mit Manuellsen habe sich Animus wieder auf das Musikalische konzentrieren wollen. Ganz konkret: auf eine gemeinsame Single mit Azad samt Video. Doch der Frankfurter habe sehr zurückhaltend auf diese Pläne reagiert. Der Bozz Musik-Chef habe es laut Animus in der damaligen Situation für "keine gute Idee" gehalten, an der Seite seines Signings aufzuschlagen – erst recht nicht mit einem Song, der den Titel "Zwei-Mann-Armee" trägt.
Auch bei einem Disstrack von Animus gegen Manuellsen soll Azad interveniert haben. So habe der Heidelberger Rapper in dem Song auf sein Label verweisen wollen: "Du kommst mit Großfamilien, ich komm mit der Bozz-Familie". Azad habe jedoch nicht gewollt, dass sein Name oder der Name seines Labels in diesem Kontext auftaucht.
Animus muss Azads "Business-Entscheidung" hinnehmen
Für ein neues Album von Animus hätte sich Azad ebenso nicht begeistern können. So ein Projekt würde sich geschäftlich nicht rentieren. Für Animus sei Azad "kein Geschäftsmann". Dennoch habe der Bozz Muzik-Gründer hier eine "Business-Entscheidung getroffen."
Kurzum: Für Animus stellte es sich nach der Eskalation mit Manuellsen so dar:
"Meine Single wurde abgelehnt, mein Disstrack wurde verhindert, mein Album sollte nicht rauskommen."
Azad habe seinerseits in einem Telefonat von einem "Vertrauensbruch" gesprochen. Der Frankfurter habe kritisiert, dass über Animus letztlich die Ghostwriting-Vorwürfe gegen ihn in die Welt kamen. Für Animus sei das alles "extrem verletzend" gewesen. Die offizielle Bekanntgabe der Trennung von Bozz Muzik erfolgte im Sommer 2019.
Animus habe eine Weile später mit "Kinderschokobons auf dem Bauch" einen Anruf von seinem besten Freund erhalten. Die Message: "Bushido will mit dir reden".
