The Weeknd, A$AP Rocky & mehr: Wir erklären die Drake-Disses auf "We Still Don't Trust You"

Die Beef-Saga geht weiter! Nachdem Future und Metro Boomin mit ihrem Kollabo-Album "We Don't Trust You" einen Rap-Beef losgetreten hatten, den so niemand erahnen konnte, erscheint nun der Nachfolger des Albums – und liefert erneut Stoff für Beef. Auf "We Still Don't Trust You" haben sich die beiden Artists nämlich wieder mit einigen Rappern für Feature-Parts zusammengetan, und diese scheuen nicht vor neuen Disses zurück. Namentlich The Weeknd und A$AP Rocky. Wer übrigens auch mit dabei ist: J. Cole.

"We Still Don't Trust You": The Weeknd & A$AP Rocky schießen gegen Drake

Schon Kendrick Lamar hatte auf dem Vorgänger-Album gegen Drake (und eigentlich auch J. Cole) geschossen. Jetzt haben auch The Weeknd und A$AP Rocky einige Lines gedroppt, die als Drake-Disses interpretiert werden können. So singt The Weeknd, der gleich mehrere Male auf dem Album als Feature-Gast auftritt, auf dem Track "All to Myself", dass er dankbar darüber sei, nie sein Leben "weg-gesignt" zu haben:

"I thank God that I never signed my life away"

Damit spielt er aller Wahrscheinlichkeit nach auf Drake an. Wer sich jetzt fragt, wieso – dafür muss man die gemeinsame Geschichte der beiden kennen: Drake versuchte, The Weeknd bei OVO zu signen, als dieser noch in den Startlöchern seiner Karriere stand. Die beiden Artists stammen ursprünglich aus Toronto und kamen schon im ersten Jahr von The Weeknds Karriere (2011) für Feature-Tracks und anderweitige Kollaborationen zusammen. Damals war Drake schon recht bekannt in der internationalen Rap-Szene, The Weeknd allerdings noch ein Nischen-Künstler. Drake bot The Weeknd dann einen Deal bei OVO an – der lehnte ab und blieb bei seinem eigenen Label, XO. Zu der Zeit soll The Weeknd Drake auch zahlreiche Songs für dessen Album "Take Care" geschenkt haben – wobei Drake behauptet, The Weeknd sei lediglich als Co-Author tätig gewesen.

Danach gab es zwischen Drake und The Weeknd erst mal dicke Luft, wobei die beiden sich zwischenzeitig eigentlich vertragen hatten. Das Ganze scheint jedenfalls immer noch präsent zu sein – und ein Anlass für The Weeknd, gegen Drake zu schießen. Apropos OVO: Das Label ist in der Szene dafür bekannt, Künstler "auszusaugen".

Dann wäre da noch A$AP Rocky, der auf dem Song "Show of Hands" einige Zeilen gedroppt hat, die als Seitenhiebe gegen den OVO-Chef verstanden werden können. So rappt Rocky:

"N*ggas in they feelings over women, what, you hurt or somethin'? /
I smash before you birthed, son, Flacko hit it first, son"

Die erste Zeile scheint dabei eine Anspielung an den Drake-Hit "In my Feelings" zu sein und eine generelle Kritik an dem Inhalt von Drakes Musik. Persönlicher wird's dann in der zweiten Zeile: Hier rappt A$AP Rocky wohl über Rihanna, mit der Drake Mitte 2009 eine kurze Beziehung hatte. Schon einige Monate danach machte Rihanna der Öffentlichkeit gegenüber deutlich, dass sie und Drake nur "Freunde" seien. In den darauffolgenden Jahren rappte Drake allerdings mehrere Male über die Sängerin, erwähnte sie immer wieder Interviews und startete öffentlichkeitswirksame Annäherungsversuche. Das zieht sich bis in die letzten Monate: Erst auf seinem kürzlich erschienenen Album "For All The Dogs" richtet sich Drake auf mehreren Tracks an Rocky und Rihanna, die zwei gemeinsame Kinder haben, und verteilt kleine Seitenhiebe.

Die Lines gegen sich hat A$AP Rocky anscheinend zum Anlass genommen, um Drake klarzumachen, dass er bei Rihanna zu spät dran war. Im weiteren Verlauf seiner Strophe lässt Rocky Drake übrigens noch wissen, dass "For All The Dogs" schon wieder Schnee von gestern sei:

"Heard you dropped your latest shit /
Funny how it just came and went"

"Civil War": Plötzlich ist J. Cole bei Future und Metro Boomin

Eine weitere Überraschung ist J. Coles Feature-Beitrag auf "We Still Don't Trust You". Wer die ganze Thematik seit Anfang verfolgt, weiß: nach dem Release des Vorgänger-Albums "We Don't Trust You" gab es zwei Seiten. Auf der einen standen Drake und J. Cole, die von Kendrick gedisst wurden. Auf der anderen Seite standen dementsprechend Kendrick Lamar, Future und Metro Boomin, die den Song "Like That" droppten, der das Ganze überhaupt losgetreten hatte.

J. Cole hatte seine Position daraufhin eigentlich ziemlich deutlich gemacht. Der veröffentlichte spontan das Album "Might Delete Later" – inklusive Kendrick-Disstrack. Doch nur einige Tage später schien er das zu bereuen und entschuldigte sich bei seinem "Dreamville"-Festival für den Disstrack, den er dabei unter anderem als "lahm" bezeichnete.

Dass er jetzt komplett die Seiten wechselt, war allerdings nicht abzusehen. Wobei auch nicht ganz klar ist, ob er das mit seinem Feature-Part auf "We Still Don't Trust You" wirklich machen will. Womöglich hat er seinen Part einfach schon vor dem Release von "Like That" abgegeben. Drake disst er immerhin nicht in seiner Strophe. Trotzdem kommt das Ganze bei Fans ziemlich sus rüber:

Mehr zum Inhalt des Vorgängers von "We Still Don't Trust You" und Drakes Reaktion auf den Diss von Kendrick erfahrt ihr hier:

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