4 Blocks – Wie gut ist Staffel 2, Folge 7: "Gewinnen und Verlieren"?

Die zweite Staffel "4 Blocks" ist schon wieder vorbei. Folge sieben heißt "Gewinnen und Verlieren" und stellt das Ende dar – zumindest solange, bis feststeht, ob die dritte Staffel wirklich kommt oder nicht. Wir haben dem finalen Höhepunkt entgegen gefiebert und im Voraus sieben Fragen gestellt, die die letzte Episode beantworten muss. Jetzt ziehen wir Bilanz: Welche Fragen bleiben offen und wie gut war das Ende?

ACHTUNG, SPOILER!

7 Fragen, die das Finale der zweiten Staffel "4 Blocks" beantworten muss

Berlin bleibt hart: Das gilt auch für die zweite Staffel von "4 Blocks". Spätestens nach der dritten Folge entfaltet der Sumpf des Verbrechens wieder dieselbe Sogwirkung...

Lasst euch mehr Zeit!

Sieben Folgen sind eigentlich viel zu wenig. Insbesondere dann, wenn so viel erzählt werden soll, wie es in der zweiten Staffel von "4 Blocks" der Fall war. Das Problem zieht sich durch die ganze Staffel, und spitzt sich im großen Finale nur noch zu.

Mit mehr Folgen pro Staffel hätten die Macher gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Zuallererst den Fans einfach mehr Folgen geben. Die sitzen jetzt nach nur sieben Episoden schon wieder auf dem Trockenen und wollen mehr.

Außerdem hätten die vielen Erzählstränge dadurch einfach mehr Luft und Zeit zum Atmen gehabt. Die einzelnen Folgen hätten nicht so vollgestopft und hektisch wirken müssen.

"4 Blocks" hat nämlich eigentlich immer dann am meisten Spaß gemacht, wenn sich die Autoren samt Regie Zeit genommen haben. In den ruhigeren Momenten konnten auch die Schauspieler und Schauspielerinnen auftrumpfen.

Ein, zwei Nebenschauplätze der Handlung weniger hätten dem Ganzen wahrscheinlich auch nicht geschadet, im Gegenteil. So wirkt es ab und an schlichtweg wie zuviel des Guten.

Über "4 Blocks" und Gzuz: Veysel und Kida Khodr Ramadan im Talk bei "Late Night Berlin"

Veysel und Kida Khodr Ramadan waren anlässlich der zweiten Staffel von "4 Blocks" bei "Late Night Berlin" zu Gast...

Wir brauchen weniger Klischees, dafür Tiefgang

Bei aller Liebe für Hiphop und Rap: Stellenweise wirkt die zweite Staffel von "4 Blocks" wie ein Promo-Vehikel für die beteiligten Rapper und Rapperinnen. Das wäre an sich kein Problem, wenn es nicht dabei bleiben würde. Aber wieso sehen wir zum Beispiel Gzuz nur so kurz?

Auch hier wäre entweder weniger mehr gewesen – oder mehr einfach mehr, so seltsam das klingt. Statt möglichst viel in möglichst wenig Episoden zu pressen, hätten die einzelnen Figuren besser verteilt werden können.

Oder eben andersrum: Mit mehr Folgen in der Staffel wirkt das Ganze insgesamt viel natürlicher und entzerrt. Alle Beteiligten hätten wohl davon profitieren können, mehr Zeit zur Entfaltung ihrer Charaktere zu bekommen.

Aber Staffel 2 von "4 Blocks" krankt generell nicht nur daran, alles ein bisschen zu schnell zu erzählen, sondern auch daran, ungefähr immer genau eine Schippe zu viel draufzulegen.

Die Balance hat bei der ersten Staffel besser geklappt: Die Ereignisse wirken hier immer ein bisschen zu überspitzt, die Charaktere eine Spur zu übertrieben.

So wird aus dem Crime-Drama mit Ansätzen einer Milieustudie und Street Credibility ein immer unrealistischerer Mafia-Actionstreifen.

Bist du bereit für die zweite Staffel von "4 Blocks"? Teste jetzt dein Wissen!

Was ist hängen geblieben aus der ersten Staffel von "4 Blocks"? Seid ihr wirklich bereit für die Fortsetzung?

Was liefert das Finale der 2. Staffel "4 Blocks"?

Auf jeden Fall gibt es einige Überraschungen und auch befriedigende Antworten auf ein paar Fragen. Zusätzlich werden aber auch neue aufgeworfen. Der fiese Cliffhanger am Schluss macht natürlich Hoffnung auf eine dritte Staffel.

Ein richtiger Abschluss samt Happy End und ohne den Cthulhu-Bösewicht am Schluss wäre aber vielleicht sogar befriedigender gewesen. Zumal es sehr schade ist, wenn wir in Zukunft wirklich auf Maryam Zarees schauspielerische Leistung verzichten müssen. Ansonsten hätte das große Finale gut und gerne doppelt so lang ausfallen dürfen.

Schön überraschend war die Trickserei von Toni Hamady und dem Polizisten Kutscha. Wir hätten ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Abbas (Veysel) am Schluss so fein raus ist.

Bekommt "4 Blocks" eine dritte Staffel?

Update: Kida Ramadan hat sich auf Instagram zu Wort gemeldet. Er spricht davon, dass es sich bei seiner Ansage zur Fortsetzung um einen Witz gehandelt habe. Eine dritte Staffel sei zurzeit nicht in Planung...

Fragen, die nach dem Finale immer noch zu klären sind

Die meisten der sieben Fragen, auf die wir Antworten gefordert haben, wurden geklärt. Aber nicht alle, manche wurden einfach nur vertagt.

Zum Beispiel die Frage danach, wie es mit Toni beziehungsweise Ali Hamady und seinem Bruder Abbas weitergeht. 

Die beiden Hamady-Brüder konnten sich mit dem waghalsigen Coup zwar aus der Affäre ziehen. Aber ihre Beziehung und das gegenseitige Vertrauen dürfte trotzdem gelitten und einigen Schaden genommen haben.

Überhaupt: Überlebt Toni? Was ist mit seiner Frau? Wie geht es mit Latif (Massiv) und Amara weiter? Auch die Frage nach Zeki wurde nicht beantwortet. Möglicherweise kehrt er nochmal zurück.

Auch, was jetzt mit Kutscha ist, wissen wir nicht. Immerhin hat er gekündigt. Aber ob der Gegenspieler der Hamadys noch eine dritte Staffel durchhalten würde?

Als Widersacher kommt auch immer noch der Immobilienhai Matthias Keil in Frage. Der hat zwar seinen Schergen losgeschickt, die beiden könnten aber noch für einiges an Ärger sorgen.

Veysels Karriere in 5 Tracks: Witzig, hart, streetsmart

Veysels Karriere verlief zunächst eher schleppend. Mittlerweile kennt ihn aber ganz Deutschland. Das verdankt er vor allem einer Reihe stabiler Releases. Die haben ihren vorläufigen Höhepunkt in "Hitman" gefunden und werden bald um ein neues Album erweitert. Aber da gibt es natürlich auch noch "4 Blocks".

Was muss in Staffel 3 passieren?

Auch wenn die zweite Staffel im Vergleich zur ersten nachgelassen hat, wünschen wir uns natürlich eine Fortsetzung. "4 Blocks" zählt nach wie vor zum Besten, was Fernsehen aus Deutschland zu bieten hat.

Aber wir brauchen kein zweites "Sons of Anarchy", kein neues "Breaking Bad" oder noch ein "Narcos". Staffel 3 kann die Kurve kriegen, wenn sie sich auf die Stärken von "4 Blocks" besinnt:

Das Zwischenmenschliche und die Atmosphäre sowie die Probleme der Straßen Berlins. Das Echte.

Die zweite Staffel von "4 Blocks" gibt es bisher nur über Sky beziehungsweise TNT, Amazon Prime Video oder bei YouTube. Wann die Free TV-Premiere erfolgt, steht noch nicht fest.

4 Blocks

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