12 ikonische Deutschrap-Fashion-Momente der letzten Jahre

The Twelve: Whisky und Rap haben viel gemeinsam. Man kann sie mit einfachen Mitteln produzieren, durch Skills und Hingabe werden aus ihnen beeindruckende Kunstwerke. Das braucht seine Zeit: Nur Whiskys, die 12 Jahre lang gereift sind, finden ihren Weg in den Chivas 12. Gemeinsam mit Chivas Regal suchen wir nach den Momenten der Rap-Geschichte, die die Zeit überdauern. Immer im Zeichen der Zwölf.

Hiphop - nein, eigentlich Musik als Ganzes - ist stark verwoben mit Mode als künstlerische Art, um sich auszudrücken. Mode ist eine Form der Kommunikation und bietet für Musiker eine weitere Möglichkeit, die eigene Zugehörigkeit nach außen zu transportieren. Dabei war Hiphop als Musikgenre immer verbrüdert mit der Streetwear, die aus dem gleichen DIY-Gedanken entstanden ist und auch heute in der Hiphop-Kultur stattfindet. Und genau deshalb sieht man Rapper*innen immer und gerne in wilden Outfits. 

Streetwear stand zwar lange für Brand-Namedropping und Flex – seien es teure Uhren, iced-out Schmuck oder Designer-Pieces. Inzwischen hat sich Hiphop aber lange weiterentwickelt und so geht heutzutage auch die Mode der Rapper*innen weiter, als nur der Ausdruck von neu erlangtem Reichtum zu sein. Auch wenn dies weiterhin wichtig bleibt – Mode findet bei unseren liebsten Artists heute unter anderem über das Sprengen von Grenzen statt. Um diesen neugefundenen Wandel zu zelebrieren und auf die letzten Jahre zurückzuschauen, kommen nun zwölf ikonische Fashion-Momente des deutschen Raps. 

Ufo361 trifft auf das 032c Magazin

Fashion und Deutschrap kann man eigentlich nicht gemeinsam nennen, ohne über Ufo361 zu sprechen. Der Berliner Rap-Artist hat durch seine Liebe zu Streetwear und High Fashion für einige unvergessliche Insta-Posts und Paparazzi-Fotos gesorgt. 

Wir erinnern uns da an die Momente, in denen er angefangen hat, Margiela-inspirierte Masken zu tragen oder als er vor einigen Monaten mit auffälligen Looks auf der Paris Fashion Week polarisierte. So auch kürzlich, als er zur Gender-Reveal-Party seines Kindes High Heels trug. Aber um diese - für sich ebenfalls ikonischen Momente - geht es hier nicht unbedingt. Wir sprechen über Ufos Zusammenarbeit mit dem Berliner Kunstmagazin 032c, das übrigens auch ein Modelabel ist. Letztes Jahr hat die doch recht exklusive Publikation Ufo als ersten Deutschrapper überhaupt in ihren Dunstkreis gelassen – und die Kreativdirektorin Maria Koch war dann direkt an einigen Musikvideos von Ufo beteiligt. Aus der Kollaboration entstanden unter anderem ein Interview, Shootings, Poster und mehr. 

032c spielt in der oberen Riege der Modewelt mit. Rapper und Promis, die dort erscheinen, haben einen gewissen Status; Sei es Travis Scott, Gunna oder Kanye West. Und Ufo gehört nun wohl offiziell dazu.  

Haftbefehls Musikvideo zu Saudi Arabi Money Rich

Nachdem wir gerade noch über relativ neue Achievements gesprochen haben, geht es nun etwa acht Jahre zurück. Wir befinden uns im Herbst 2014. Haftbefehl hat sein Album "Russisch Roulette" angekündigt und droppt die erste Videoauskopplung aus dem Projekt: eine Doppelsingle bestehend aus den Tracks "Ihr H*rensöhne" und "Saudi Arabi Money Rich". 

In dem dazugehörigen Video wurde sichtlich provoziert: Die sich betrinkenden Juden und der Louis Vuitton Niqab sind wohl den meisten noch im Gedächtnis geblieben. Dabei hat Letzteres auch ziemlich großen Impact auf Instagram, Tumblr (ja, es ist lange her) und anderen Inspo-Seiten hinterlassen. Denn nach der Video-Veröffentlichung waren GIFs und Bilder von dem weiß-bunten Niqab überall zu sehen. Auch auf internationalen Accounts.

Wieso ist dieses Outfit so besonders? Vielleicht, weil der Widerspruch von religiösem Verzicht und Konsum in Form des LV-Monogramms einfach polarisiert. Oder ist es eine Anspielung auf die Superreichen aus Saudi Arabien? Was das Styling hier konkret bedeutet, ist natürlich nicht ganz klar. Eindeutig ist aber, dass dieses Musikvideo einer der vielen Momente in Haftis früher Karriere war, die deutlich machten, dass seine Kunst vielschichtiger ist, als Viele vielleicht zu Beginn annahmen.

Badmómzjay als erste Deutschrapperin auf dem Vogue Cover

Auch die exklusiven Magazine haben inzwischen verstanden, wie einflussreich und wichtig Deutschrap und seine Akteure sind. Und so kam es, dass Badmómzjay als erste deutsche Rapperin überhaupt auf der diesjährigen April-Ausgabe der deutschen Vogue das Cover zieren durfte. 

Das Heft beschäftigte sich mit dem Thema "Haltung" und dafür war Jordy als meinungsstarke Künstlerin natürlich eine passende Wahl. Immerhin macht sich die Künstlerin quasi seit Tag eins für die LGBTQ*-Community stark und rappt regelmäßig über Themen wie Feminismus. Schon vergleichsweise früh in ihrer Karriere bekam sie für ihre Haltung und ihre Musik die Titel-Story in dem renommierten Modemagazin und wurde unter anderem in Pieces von Versace, Prada, Ester Manas und mehr abgelichtet. 

Rapper*innen haben zwar schon vor Badmómz irgendwie in Magazinen wie der Vogue stattgefunden – aber ein Cover ist dann doch eine krasse Nummer.

Cro droppt "Easy" und macht Hipster-Mode offiziell

Obwohl Cro über seine inzwischen sehr lange Karriere zahlreiche Songs und Hits gedroppt hat, hittet keiner so wie "Easy". Wahrscheinlich, weil der Song an Zeiten erinnert, in denen noch alles einfacher war. 

Als Cro mit "Easy" seine Karriere kickstartete, lieferte er nicht nur einen Ohrwurm, der Fans noch Jahre nach Release begleiten würde. Mit der Mode und Ästhetik in dem Video katapultierte er den damaligen "Hipster"-Style in die höchsten Ränge des Mainstreams. Geholfen hat ihm dabei der Star des Videos, Sula Starridou. Das damals 22-Jahre alte Model spielte in dem Video quasi die Protagonistin und lip-syncte "Easy" für Cro. Und dabei trug sie ausschließlich Pieces, die nur die stylishsten "Nerds" tragen: Beanies, Hot-Pants, zerschnittene Oversize Shirts und schwarz-weiße Prints.

Cro hat Indie Sleaze (so nennt sich heute der "Hipster"-Style) zwar nicht erfunden. Aber maßgeblich zu seiner Mainstream-Popularität in Deutschland beigetragen.

Viko63 auf den Runways der internationalen Fashion Weeks

Viko63 ist als Musiker zwar noch nicht so lange aktiv. Mit seinem viralen Song "Mucho Gusto" hat er aber vor fast einem Jahr die ganze Deutschrap- und Meme-Welt ein mal auf den Kopf gestellt. Und da sogar Bonez MC etwas zu seinem Song zu sagen hatte, ist es nicht zu verwerflich, dem Viko einen Spot in dieser Liste zu geben. Denn hier geht es nicht einfach nur um Viko63 oder seinen Song, sondern um eine neue Generation an Deutschrap-Künstlern. 

Viko63 hat nicht nur mit seiner Musikkarriere einen Hit gelandet. Auch in der höchst kompetitiven Model-Welt scheint der junge Artist erfolgreich zu sein. Für namhafte Designer wie Prada, Fendi, Dior oder Kenzo ist er schon gelaufen und für Shootings wird er übrigens ebenfalls regelmäßig gebucht. Und trotzdem macht er Rap. Denn heute geht auch beides! 

Viko steht für die junge Generation an Hiphop-Künstlern, die sich nicht von alten Mustern zurückhalten lassen. 

Azad und Kool Savas bringen Oldschool-Streetwear auf die Schulhöfe

Azad und Kool Savas haben 2005 mit "One" nicht nur ein mehr als Fortsetzung-würdiges Kollaboalbum rausgehauen, sondern auch Style-Köpfe gef*ckt. Die beiden Legenden waren zu der Zeit immer bestens gekleidet in den dicksten Daunenjacken, T-Shirts groß wie Nachthemden und fitted Caps so tief, das gerade Mal das Kinn zu sehen war. Und wer damals noch Schulkind war, der weiß, das selbst der schmächtigste Fünftklässler auf einmal im XXL-Outfit zum Unterricht erschien. 

Auch Live-Shows gab es quasi ausschließlich im Zelt-Shirt und mit mehr als eingeschränktem Sichtfeld gespielt. Der Energie hat es trotzdem keinen Abbruch getan:

Shirin David für ihre DirTea "Juicy Mango" Kampagne

Shirin David fällt mit ihren Outfits gerne mal auf, sei es durch besonders gutes Styling oder auch mal ein paar verrückte Pieces. Für ihre jüngste "Juicy Mango"-Kampagne zum Release einer neuen "DirTea"-Sorte, hat die Rapperin ihre Schwester Pati das Styling übernehmen lassen und wurde einmal kurz selbst zur Mango. 

Die grünen, stacheligen Haare und das gemusterte Outfit hätten zwar auch eine Ananas sein können – aber darum soll es nicht gehen. Im Zweiteiler von Richard Quinn und Schuhen von Acne Studios erinnert Shirin an Oldschool Fashion-Kampagnen und liefert mit ihren (wahrscheinlich) Punk-inspirierten Haaren auch den perfekten Hingucker. 

Für manche mag es zwar "nur" eine provokante Werbung sein – für andere ist es Ausdruck von Shirins Faible für neue Styles. 

Haiyti ist pearled-out für das "Bevor es endet" Musikvideo

Auch Haiyti ist bekannt dafür, schillernde Outfits zu tragen. Bei ihr passen diese immerhin wunderbar zu ihrer Musik, die maximal out-there ist. Für ihr Musikvideo zu dem dann doch eher ruhigeren Song hat die Hiphop-Künstlerin die Stylistin All Amin angeheuert, die aus den Outfits ihrer Klientin quasi alles rausholt, was geht. 

Und so sieht man Haiyti in den verschiedensten Looks: Mal ganz in Weiß mit Perlen soweit das Auge reicht. Mal mit einem Sneaker samt Schleier als Kopfschmuck. Jedes der Outfits bringt etwas eigenes mit und bildet eine individuelle Stimmung ab. Vor allem aber stehen sie sinnbildlich für das, was Haiyti mit ihrer Kunst macht. 

Sie hält sich nicht zurück – und dafür sind ihre Outfits eigentlich das perfekte Beispiel. In einer Welt voll Promis, die alle auffallen wollen, mag das vielleicht nichts Besonderes sein. Aber Haiyti als Deutschrap-Künstlerin befindet sich in einer Bubble, die sich oft von ihren selbst gesetzten Grenzen einengen lässt. Und hier macht Hayiti definitiv ihr eigenes Ding.

Apache 207 macht die Doc Martens auch in Shisha-Bars salonfähig

Apache 207 hat mit seinem kometenhaften Aufstieg um das Jahr 2018 rum nicht nur poppigeren Sound für die durchschnittlichen Deutschrap-Hörer*innen zugänglich gemacht. 

Sein Signature-Look - also die langen Haare, das weiße Shirt und die Doc Martens - haben auch diverse Shishabar-Gänger*innen dazu ermutigt, aus ihrem Sneaker-Film rauszukommen. Und sich an einem etwas anderen Schuhwerk zu probieren: Docs. Zugegeben, Doc Martens erfreuen sich als Szene-Schuh quasi schon seit ihrer Geburt großer Beliebtheit. Aber gerade in der Streetwear-Bubble waren sie den meisten dann doch... zu Szene? 

Apache hat mit seinem krassen Mainstream-Fame auch eher zurückhaltenden Deutschrap-Hörer*innen das Gefühl gegeben: Doc Martens sind cool. Und allein das ist schon ziemlich iconic.

Laylas Video zu "Bitch Pose"

Schon 2020 schrieb Hiphop.de's very own Clark Senger, dass Layla Deutschrap das liefert, was gefehlt hat. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Nicht nur musikalisch ist Layla stets bemüht, das Genre Hiphop zu erweitern, indem sie Rap mit House, Garage oder R'n'B fusioniert. Auch visuell fährt die Berlin-based Rapperin eine eigene Schiene. 

Das sieht man nicht zuletzt in ihrem Video zu dem Song "B*tch Pose", der musikalisch und auch Outfit-technisch von Ballroom-Sound (auch bekannt als Vogue-Szene) inspiriert ist. Die Looks sind mal bunt, mal freizügig – aber im Grunde machen sie auch einfach Spaß. Und dieser Spaß und die modische Freiheit fehlt vielen Musikerin im Deutschrap Space leider heute noch. 

Und genau deshalb sind Künstler*innen wie Layla so wichtig. Weil sie zeigt, dass es auch abseits von Bomberjacke und Sneaker funktioniert.

Mit Bling in die Szene: Flers "Aggroberlina"

Wer nicht fehlen darf, ist einer der wohl innovativsten deutschen Rapper, die Berlin je hervorgebracht hat: Fler. Und dieser hat dementsprechend natürlich auch einige ikonische Fashion-Momente in seiner Karriere gefeiert. Man könnte jetzt das Fler-Outfit mit dem dicksten Mantel oder eines der ganzen "Gerichts-Outfits" der letzten Monate anführen. 

Seinen größten Einfluss auf die Mode der deutschen Rap-Welt dürfte Flizzy aber wohl in den ersten Jahren seiner Karriere gehabt haben. Der "Cordon Sport Massenmord" zog sich zu Beginn der Aggro-Zeit schließlich aus Berlin durch das ganze Land. Auf einmal wollte jeder Carlo Pullis, Nike Shox und Lederjacken tragen. Es ging plötzlich nicht mehr um Community, stattdessen wollte jeder nur noch der Baller sein. Sinnbildlich dafür steht Flers erstes Musikvideo "Aggroberlina". Die mit Strasssteinen besetzte Jacke ist auch heute noch mehr als ein Statement. Vorbei war die Zeit von Baggy Hose und simplem T-Shirt. 

Will man sich mit besonders steilen Thesen aus dem Fenster lehnen, könnte man behaupten, dass wir die Mainstreamification von Gucci Taschen unter anderem Fler zu verdanken haben. Immerhin sorgte er maßgeblich dafür, dass Hiphop in Deutschland einen größeren Fokus auf Mode legte.

Shindys Einfluss auf die deutsche Streetwear

Shindy ist einer dieser Künstler, bei denen man gar nicht so genau einen ikonischen Fashion-Moment oder ein Outfit benennen kann. Vielmehr ist es eine Zeitperiode. Wer reden hier von den frühen 2010er- bis Mitt-2010er-Jahren.

Shindy ist zwar auch heute noch genauso stylish wie vor zehn Jahren, aber sein Einfluss auf die deutsche Männermode von damals war immens. Und genau deshalb soll es zum Abschluss um den "Shindy-Style" gehen. Ihr wisst schon, der cleane Bart, Seiten auf Null, übergroße Basics mit Bomberjacken und - natürlich - die roten Schuhe. Der Shindy-Style dominierte die Kleiderschränke leidenschaftlicher Deutschrap-Hörer und war auf den Straßen jeder deutschen Großstadt gern gesehen.

Und dem ist sich Shindy natürlich bewusst. Der Rapper, der nicht "in die Juice", sondern "in die Vogue" will, flext in Texten und Videos nicht nur mit seinen teuren Habseligkeiten, sondern auch seinem Fashion-Wissen. Und entwickelt sich dabei stetig weiter: Heute trägt er nämlich lieber fancy Hemden statt Sweater ohne Aufdruck. Aber darum geht es letzten Endes ja auch bei Mode: Einfach das anziehen, was man fühlt.

Einen Unterschied haben Whisky und Rap übrigens auch: Während man von Rap nie genug bekommmen kann, muss man Whisky bewusst und bewusst und verantwortungsvoll genießen. Informationen zu "Genuss mit Veratwortung" findest du auf massvoll-geniessen.de.

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